Das Wichtigste zuerst: Alle bisherigen Itil-V3-Zertifizierungen behalten ihre Gültigkeit: Die Anpassungen haben keine Auswirkungen auf die Grundkonzepte des Service Lifecycle. Dieser Refresh zeichnet sich vielmehr durch Detailverbesserungen und gezielte inhaltliche Erweiterungen aus. Sie wurden gefüttert durch Erfahrungen und Rückmeldungen zu Itil V3, das immerhin bereits seit vier Jahren auf dem Markt ist.
In dieser Zeit kamen von Anwendern, Trainern und Beratern viele Hundert Vorschläge zu den Rollen, Prozessen und Schnittstellen des Regelwerks. Insofern handelt es sich um eine evolutionäre Weiterentwicklung. Und so lautete auch der Auftrag der OGC (Office of Government and Commerce) an die Autorenteams.
Herausgekommen ist eine deutliche Schärfung von Begrifflichkeiten und Definitionen. Die Namensgebungen wurden über alle fünf Kernbücher hinweg vereinheitlicht. Beiseitigt wurden Inkonsistenzen, die sich in den Texten und grafischen Darstellungen der ursprünglichen Version 3 eingeschlichen hatten.
SOX-Anforderungen berücksichtigt
Inhaltlich überarbeitet und an entscheidenden Stellen besser geworden sind insbesondere die Service-Lifecycle-Phasen "Service Strategy" und "Continual Service Improvement". Eine zentrale Zielsetzung für Service Strategy bestand darin, die strategischen Schlüsselkonzepte klarer herauszuarbeiten, um die praktische Umsetzung zu vereinfachen. Dazu haben die Autoren - im Rahmen des nach wie vor gültigen Konzepts - einige Inhalte neu strukturiert. Zudem werden einige neue Prozesse eingeführt, beispielsweise "Strategy Management for IT Services", der sich mit der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Geschäfts- und IT-Strategien beschäftigt.
Auch das Thema Governance wird in Itil Edition 2011 detaillierter und umfassender beschrieben. Die Beziehung zum Service- Management ist jetzt präziser erläutert. Hierzu gehört auch, dass die Autoren die Anforderungen des Sarbanes-Oxley Act (SOX) einbezogen, also für eine höhere Transparenz der Prozesse gesorgt haben. Denn der Trend zu Outsourcing- und Cloud-Strategien verlangt nach einem stärkeren Sicherheits-Management mit verschärften Steuerungs- und Dokumentationspflichten.
- ITIL - die häufigsten Irrtümer
Am 29. Juli 2011 wurde das aktuelle Refresh von Itil V3 veröffentlicht. Höchste Zeit, die häufigsten Itil-Missverständnisse aufzuklären. - Itil V4 steht unmittelbar vor der Tür.
Das ist falsch - richtig ist<br><br>In Kürze wird ein Refresh ("Itil Edition 2011) veröffentlicht. - Strategische Prozesse sind in der IT sind unrealistisch.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die Itil-Prozesse helfen dem CIO, sich als Partner des Business zu etablieren. - Der Umstieg von V2 auf V3 ist radikal.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die grundlegenden Konzepte bleiben erhalten. - Itil V3 erhöht nur die Komplexität der Prozesse.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die Komplexität hat nichts mit der Itil-Version zu tun. - Es ist einfacher, erst einmal mit ITIL V2 zu beginnen.
Das ist falsch - richtig ist: ITIL V3 bietet so viele Verbesserungen, dass es töricht wäre, sie zu ignorieren. - Die Investitionen in Itil V2 sind definitiv verloren.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Investitionen in Prozesse und Standards lassen sich unmittelbar in V3 überführen. - Viele der V3-Prozesse sind in der Praxis überflüssig.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Nicht jeder Prozess muss nach V3 eingeführt werden, aber die Funktion muss abgedeckt sein. - Die V3-Prozesse sind unübersichtlich und schwer steuerbar.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, daran ändert auch Itil V3 nichts. - Die Standards stehen der Flexibilität im Weg.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Definierte Kompetenzen und Prozesse erleichtern die Reaktion auf Änderungen. - Der Nutzen kann die Investition nicht aufwiegen.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Itil V3 hilft, die Effizienz und Qualität des IT-Service-Managements erheblich zu steigern. - ITIL V3 erfordert einen zu hohen Schulungsaufwand.
Das ist falsch - richtig ist: Die Bedeutung des ITSM ist gestiegen - und damit auch das Anforderungsprofil der Experten.