IT-Selbständige kassieren mit Augenmaß

23.02.2005
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Das Gros der IT-Experten, die auf eigene Rechnung arbeiten, sind aber Softwareentwickler, und die müssen sich laut Gulp-Analyse immer noch mit 60 Euro in der Stunde begnügen. "Das drückt natürlich auf den Gesamtdurchschnitt", erklärt Stefan Symanek von Gulp. Auf dem Niveau von 60 Euro finden sich auch die Trainer erneut wieder, während ihre Kollegen aus Qualitätssicherung und Administration bei 58 beziehungsweise 53 Euro angekommen sind.

Dass die Honorare zwar nicht mehr weiter fallen, aber auch noch nicht wieder steigen, hat für Symanek pragmatische Gründe: "Viele Freiberufler, die derzeit gut mit Aufträgen eingedeckt sind, passen bei uns ihr Profil und ihre Honorarforderungen meist erst nach Projektabschluss an."

Wie viel ein IT-Experte für seine Leistungen verlangen kann, ist aber auch eine Frage des Standorts. Die höchsten Stundensätze (67 Euro) können im Frankfurter Raum, die niedrigsten (56 Euro) in Dresden, Leipzig und Halle erzielt werden. Dieses starke West-Ost-Gefälle relativiert sich aber, da in den neuen Bundesländern die wenigsten Freiberufler wohnen. Gut im Rennen sind die bayerischen Selbständigen, die in und um München mit 66 Euro in der Stunde rechnen können. In Nordbayern und Nürnberg sind es drei Euro weniger.

Allerdings zeichnen sich regional einige Verschiebungen ab. Lange hatten die Großbanken in Frankfurt am Main mit Abstand den größten Bedarf an Freiberuflern - aber diese Aktivitäten lassen nach, andere Regionen holen auf. Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung ist Baden-Württemberg. "Hier sitzen viele mittelständische Firmen aus der Automobilzulieferindustrie, die vor allem für die hardwarenahe Programmierung freiberufliche Entwickler brauchen", sagt Symanek.