Je runder das Profil, umso wertvoller die Arbeitskraft
Apel erläutert dies am Beispiel der Bausparkasse. Wie viele Großunternehmen hat Schwäbisch Hall "eine gewachsene IT-Landschaft, die sowohl eine Großrechner-Umgebung wie auch Client-Server-Anwendungen umfasst". Entsprechend breit gefächert muss das fachliche Know-how der IT-Experten sein, damit sie IT-Lösungen entwickeln können, die mit den vorhandenen Systemen kompatibel sind und die Anforderungen, die Schwäbisch Hall zum Beispiel an seine Beratungssoftware stellt, erfüllen. "Eine herausfordernde Aufgabe", so Apel, "die neben Konzeptionsstärke auch die Fähigkeit, vernetzt zu denken, erfordert" - zumal bei den IT-Lösungen auch die Schnittstellen zu den IT-Landschaften der Volks- und Raiffeisenbanken, mit denen Schwäbisch Hall kooperiert, zu berücksichtigen sind.
Wichtig ist Schwäbisch Hall zudem, dass die Anwendungsentwickler das erforderliche betriebswirtschaftliche Wissen "mitbringen oder systematisch dazugewinnen", um die Geschäftsprozesse der Bausparkasse zu verstehen", betont Apel. Denn nur wenn IT-ler über dieses Zusatzwissen verfügen, können sie - zum Beispiel als Projektleiter - ihr Spezialwissen in der Organisation effizient und effektiv einsetzen. Damit steigt selbstverständlich auch der Wert ihrer Arbeitskraft für das Unternehmen, denn ihr Kompetenzprofil ist sozusagen "rund".
Von den Hochschulen bringen Informatiker eine derart breite Ausbildung im Allgemeinen nicht mit, konstatiert Apel. "Meist erwerben Mitarbeiter ein solches Profil erst im Verlauf ihrer beruflichen Tätigkeit." Um diese Phase zu verkürzen, finanzieren zahlreiche Unternehmen Abiturienten ein duales Studium an, bei dem die jungen Männer und Frauen jeweils die Hälfte der Zeit studieren und im Betrieb arbeiten. So auch Schwäbisch Hall. Die Bausparkasse finanziert aktuell 21 jungen Männern und Frauen ein (Wirtschafts-)Informatik-Studium. Zusätzlich existieren allein für dieses Jahr bislang 25 offene Stellen im IT-Bereich.