Tiefen- und Breitenwissen vereinen
Aufgrund der zunehmenden Vernetzung prägt heute die bereichsübergreifende Zusammen- und Projektarbeit den Arbeitsalltag in den meisten Unternehmen. Dadurch wurde auch die alte Frontstellung Fach- oder Führungskraft sowie Spezialist oder Generalist aufgeweicht. Zunehmend gewinnt statt dessen ein Mitarbeitertyp an Bedeutung, den Heinemann als den "T-Shaped Professional" bezeichnet und der "die Stärken des Spezialisten und Generalisten in sich vereint". Sein Merkmal: Außer dem für seinen Job erforderlichen fachlichen Tiefenwissen verfügt er über das für die Bewältigung komplexer Aufgaben nötige Breitenwissen.
Besonders gefragt sind Mitarbeiter mit einem solchen Profil in der Informationstechnologie (IT) - aus folgendem Grund, so Heinemann: Die IT-Systeme haben letztlich stets eine dienende Funktion - sei es in den Geräten, in die sie integriert sind, oder in den Unternehmen. Also müssen die Informatiker "auch die Peripherie, für die sie ihre ‚technischen Helfer’ entwickeln, verstehen". Sonst erfüllen diese schnell ihre Funktion nicht.
Oft hört man denn auch von Personalverantwortlichen in Unternehmen bezogen auf die Absolventen von Informatikstudiengängen Klagen wie: "Wenn die bei uns anfangen, sind sie zwar technisch fit. Aber von den Strukturen und Abläufen in Unternehmen und von der BWL haben sie keine Ahnung." Die Unternehmen beklagen also, dass das Kompetenzprofil der jungen IT-Fachleute nicht "T-shaped" ist. Sie beherrschen zwar zum Beispiel gewisse Progammiersprachen aus dem Effeff. Aber das Denken in Anwendungszusammenhängen, fällt ihnen schwer.