IT ist kein reiner Kostenfaktor

04.03.2002
Von 
Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Dass Kosten-Nutzen-Überlegungen Aufmerksamkeit gewinnen, hängt nicht nur mit der schlechten Wirtschaftslage zusammen. Auch der Umstand, dass die IT-Investitionen für Unternehmen ein stetig wachsender Kostenblock sind, lässt viele Vorstände danach fragen, ob sich dieser Aufwand auch tatsächlich rechnet. Das ist aber nicht so einfach. Mit der wachsenden Komplexität von IT und immer mehr Verflechtungen von Technik und Geschäftsstrategie wird das Konzept RoI daher zunehmend auch kritisch betrachtet.

Nutzen neuer Technologie ist kaum messbar

Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass sich trotz aller Bemühungen die Resultate bislang eher bescheiden ausnahmen. Die Kosten jeder Technologiewelle - von Mainframes, PCs, Client-Server, ERP bis zum Web - in Größen wie steigenden Umsatz oder höhere Sparquoten umzurechnen, das "endete in Unschlüssigkeit und beschränkten Aussagen wie: Wachsende Produktivität hängt irgendwie mit technischen Investitionen zusammen", wirft David Axson, Managing Director und Chief Intellectual Capital Officer bei Answerthink, einem US-amerikanischen IT-Beratungshaus, den eifrigen Rechnern vor. Seiner Meinung nach sind es zwei wesentliche Gründe, die zu diesem Dilemma beitragen:

Erstens kann IT nicht isoliert betrachtet werden. Immer enger wird die Verbindung zwischen der Geschäftsstrategie eines Unternehmens und den (daran angepassten) IT-Strategien. Seit dem PC und spätestens mit dem Internet sind die Grenzen zwischen Technik, Mitarbeitern und Prozessen verschwunden, was es nahezu unmöglich macht, sie getrennt voneinander zu untersuchen.

Zweitens: IT ist kein Allheilmittel. Bleibt der erwünschte Erfolg bei Einsatz bestimmter Techniken aus, ist dies nicht zwingend deren Fehler. Schlechtes Prozessdesign oder mangelhafte Schulungs- und Trainingsmaßnahmen müssen ebenfalls als Ursachen in Betracht gezogen werden.

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