IT zwischen Standardisierung und Spezialisierung

IT im Auto braucht neue Kompetenzen

04.05.2011
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Die Marktanalyse- und Beratungsschwerpunkte von Hartmut Lüerßen sind Digitalisierung, Trends in der IT-Beratung sowie IT-Service, Engineering Services und Personaldienstleistungen.

Car IT verbindet IT mit Engineering-Themen

Nicht nur das operative IT-Business ist interessant für externe IT-Dienstleister. Die aktuellen Entwicklungen im Automobil, seien es die Hybridtechnologie, Infotainment im Auto oder Elektromobilität, die alle zum Thema Car IT gehören, schaffen neue Geschäftsfelder und Chancen. Der Wertanteil von elektrischen und elektronischen Komponenten im Automobil nimmt stark zu.

Foto: Fotolia, pics

Moderne Autos lösen Notrufe aus, sie übermitteln Informationen über die Schwere des Unfalls sowie die Zahl der betroffenen Personen an eine Leitstelle und geben die exakte Position an. Im Luxussegment können die Autos bei Nacht schon heute weiter sehen als der Fahrer, sie warnen vorausschauend vor Staus und bremsen bereits dann, wenn der Fahrer eine Gefahr noch gar nicht erkannt hat. Neun von zehn Innovationen im Fahrzeug basieren inzwischen auf Elektronik.

Mehr und mehr integrierte Systeme übernehmen als elektronische Helfer Funktionen, die früher mechanisch geregelt wurden. Dass viele IT-Anbieter hier Chancen sehen, zeigen Allianzen wie der Branchenverband Genivi, der sich für die Einführung einer Open-Source-Entwicklungsplattform für Infotainment in Fahrzeugen (IVI - In-Vehicle-Infotainment) auf breiter Basis einsetzt.

Nicht nur im Auto selbst, sondern auch beim Entwicklungsprozess, der Produktion und der Wartung spielt die Software im Auto eine immer wichtigere Rolle. Steuersysteme lassen sich kostengünstig updaten. Weltweite Produktion, Vernetzung von Herstellern und Zulieferern, Wartung in der Werkstatt und Fuhrpark-Management profitieren heute davon.

Immer mehr Fahrzeuge werden mit einem drahtlosen Internet-Zugang ausgestattet. Bereits seit geraumer Zeit bieten Fahrzeughersteller breitbandige Mobilfunk-Datenverbindungen zu hauseigenen Diensten an - wie ConnectedDrive von BMW. Mittelfristig dürfte sich die Zugangstechnik von den Angeboten der Autohersteller emanzipieren. Künftig sollen solche auch im freien Handel ihre Kunden finden - als Teil der After-Sales-Angebote. Damit verschiebt sich auch die Wertschöpfungskette. Durch Car IT mit Embedded Systems werden sich andere Servicemodelle im After-Sales-Bereich entwickeln, an dem auch IT-Service-Dienstleister partizipieren können.