Arbeitsmarkt

IT-Beratung: Hier machen Sie Karriere

19.04.2011
Von 
Michael Schweizer ist freier Autor in München.

Realtech: SAP geht immer

"Wenn jemand als SAP-Berater gut arbeitet und sich bei den Kunden nützlich macht, hat er bei Realtech einen sehr sicheren Job", sagt Personalleiterin Nicole Mamier. Das Walldorfer Unternehmen beschäftigt in Deutschland etwa 230 Mitarbeiter, davon zirka 100 SAP-Berater und ungefähr 20 andere IT-Berater. 30 bis 40 neue IT-Berater sollen dieses Jahr hinzukommen. Für die Management-Beratung hat Realtech viele gute Kandidaten. Mühsamer kann sich die Suche gestalten, wenn es um technische SAP-Spezialthemen geht. Viele Realtech-Berater haben Wirtschaftsinformatik studiert. Wichtiger findet Nicole Mamier aber "Persönlichkeit und Beraterkompetenz". Wer sie mitbringe, könne manche fachlichen Kenntnisse auch nachholen.

Nicole Mamier, Realtech: "Wenn jemand als SAP-Berater gut arbeitet und sich bei den Kunden nützlich macht, hat er bei Realtech einen sehr sicheren Job." Foto: Realtech
Nicole Mamier, Realtech: "Wenn jemand als SAP-Berater gut arbeitet und sich bei den Kunden nützlich macht, hat er bei Realtech einen sehr sicheren Job." Foto: Realtech

Etwa 30 Prozent der neuen IT-Berater sollen Einsteiger sein. Im Mai können Studenten und Absolventen auf drei Sundowner Cruises, das sind abendliche Bootsfahrten in Heidelberg, Hamburg und Düsseldorf, das Unternehmen kennen lernen und sich über den Beraterberuf informieren. Das Besondere an Realtech sei das kollegiale Netz, wirbt Nicole Mamier: "Hier gibt es keine Ellbogenkultur und kein Informationshorten, sondern jeder kann sich auf die Hilfsbereitschaft der anderen verlassen. Das bestätigen uns alle hier."

Arvato: Tochter mit Freiheiten

Der Systemintegrator Arvato Systems Technologies ist eine Bertelsmann-Tochter. Geschäftsführer Matthias Moeller sieht darin nur Vorteile: "Wir haben zwar den großen Konzern im Rücken, können aber im Alltag in eigener Regie unsere unternehmerische Verantwortung wahrnehmen." Mitarbeiter, die gerne Eigeninitiative entfalteten und Verantwortung übernähmen, seien hier richtig.

Matthias Moeller, Arvato: "Mitarbeiter, die gerne Eigeninitiative entfalten und Verantwortung übernehmen, sind bei uns richtig."
Matthias Moeller, Arvato: "Mitarbeiter, die gerne Eigeninitiative entfalten und Verantwortung übernehmen, sind bei uns richtig."
Foto: Arvato

Zu den bekannten Kunden des IT-Dienstleisters zählen Vattenfall, die Maritim Hotels, Hitachi und dpa Information Services. Arvato Systems Technologies hat etwa 600 Mitarbeiter, die fast alle als IT-Experten direkt für Kunden im deutschsprachigen Raum arbeiten, und zwar zu etwa 30 Prozent für große Konzerne auf dem Dax-Level, zu etwa 70 Prozent für gehobene Mittelständler. Moeller will kräftig wachsen: "Zurzeit suchen wir etwa 200 IT-Berater, Projektleiter und IT-Architekten. Gesucht werden zum Beispiel Projektleiter, die sich mit Sharepoint und anderen Microsoft-Tools auskennen, und Microsoft-CRM-Berater." Ebenfalls gefahndet werde nach SAP-kundigen Projektleitern und branchenspezifisch nach Beratern für Versorgungswirtschaft und Medien. Gerne würde man die Mitarbeiterinnen-Quote verbessern.

DV-Ratio: Interne Unternehmer

Auf seiner Website schreibt DV-Ratio 31 feste Stellen und seit Anfang März 36 Projekte für freiberufliche IT-Experten aus. Für einen festen Job gesucht werden zum Beispiel ein Senior-Berater Banken-IT & Banken-Prozesse, ein Hardware-Engineer Bibliothekenaufbau und ein Softwareentwickler zur XML-Datenverarbeitung. In den Projekten werden unter anderem ein Projekt-Manager im Automotive-Umfeld, ein C++-Entwickler und ein Oracle-Entwickler für ein ERP-System gebraucht. Die Mischung aus angestellten und und freien IT-Beratern gehört bei DV-Ratio zum Geschäftsmodell. Auch die Festen sollen "Unternehmer im Unternehmen sein und die Vorteile von Angestellten und Freiberuflern verbinden", wünscht sich Vorstand Trudbert Vetter. Die Vergütung ist leistungsbezogen, die Handlungsspielräume der einzelnen Berater seien groß.

Trudbert Vetter, DV Ratio: "Wir suchen begabte Studenten als zukünftige IT-Berater."
Trudbert Vetter, DV Ratio: "Wir suchen begabte Studenten als zukünftige IT-Berater."
Foto: DV Ratio

DV-Ratio sitzt in München und vier anderen deutschen Städten, seit 2008 in Schaffhausen und seit 2010 in Wien. An der Universität Hamburg fördert das Unternehmen den Master-Studiengang "IT-Management und Consulting". Vetter will begabte Studenten kennen lernen: "Wenn man über Jobbörsen nach IT-Beratern sucht, sind die Erfolgschancen relativ gering. Wichtiger sind persönliche Netzwerke, Kontakte und Empfehlungen."