IT-Berater müssen sich umstellen

02.05.2005
Von Tobias Ortwein

Mit dem Jahr 2004 sollte der Markt für Projektservices die viel zitierte "Talsohle" also durchschritten haben. Erholt er sich aber auch? Bei einem jährlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,0 Prozent ab 2005 wird sich der Anteil der IT-Ausgaben auch in Zukunft um die fünf Prozent bewegen. Hier ist also kein spürbarer Impuls wie während der Hype-Phase von 1996 bis 2000 zu erwarten, die von der Datumsumstellung Y2K, der Euro-Einführung, zahlreichen SAP-Projekten und dem Wechsel auf Client-Server-Architekturen geprägt war. Davon hatte besonders der Markt für Projektservices profitiert. Für die kommenden fünf Jahre rechnet PAC zwar mit einem deutlichen Anstieg des Anteils der externen Services an den IT-Ausgaben, der aber im Wesentlichen von IT-Auslagerungen getragen sein wird. Für Outsourcing werden die Anwender in den nächsten Jahren erstmals mehr ausgeben als für Projektservices.

Outsourcing überflügelt Projektgeschäft

Outsourcing-Spielarten, die die Anwendungsseite einschließen (Business-Process-Outsourcing, Application-Outsourcing oder Komplett-Outsourcing) machen dem klassischen Projektgeschäft in der Form von Application-Management ernsthafte Konkurrenz. Für die etablierten IT-Dienstleister, die ein entsprechendes Application-Management-Angebot in ihr Portfolio integriert haben, ändert sich dadurch in der Summe zwar wenig, doch verteilen sich die Umsätze innerhalb des Unternehmens neu. Ein gutes Beispiel hierfür ist CSC Ploenzke. Das Unternehmen konnte in Deutschland mit der neu geschaffenen Organisationseinheit GTS (Global Transformation Outsourcing) in den vergangenen beiden Jahren aus dem Bestandskundengeschäft heraus beachtliche Erfolge im Bereich Application-Management erzielen, während der für das Projektgeschäft zuständige Bereich Consulting & Systems Integration (C&SI) erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen musste.