Business-Software

Ist SOA für den Mittelstand geeignet?

01.10.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Wie können SOA-Konzepte bei typischen IT-Problemen helfen?

Viele Schnittstellen und hohe Integrationskosten plagen auch den Mittelstand, so die einhellige Meinung. Das erschwere es, Prozesse in kurzer Zeit anzupassen. Die Hersteller sind unisono überzeugt, dass der SOA-Ansatz einerseits zu flexibleren IT-Umgebungen führt und zudem helfen kann, die Administrationskosten zu senken.

Als Integrationsexperte sieht Tibco Software SOA naturgemäß als Weg, die kostenintensiven Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen IT-Systemen zu beseitigen. Sun Microsystems glaubt, mit SOA ließen sich redundante Funktionen und Dienste innerhalb der IT-Landschaft ausmerzen, was die Administrationskosten senke. Einen Schritt weiter geht die Software AG. SOA versetze die IT in die Lage, schneller auf Anforderungen von der Geschäftsführung oder den Fachbereichen reagieren zu können. Dem stimmt auch die AP AG zu. Heute seien Firmen in den gegebenen Softwarefunktionen gefangen und somit gezwungen, Prozessverbesserungen und -änderungen auf deren Grundlage herbeizuführen. SOA lege den Schwerpunkt dagegen auf Prozesse, sie sich flexibel verdrahten lassen.

Auch Microsoft baut darauf, dass SOA die IT flexibler macht. Hierzu müssten sich Geschäfts- und die IT-Leitung aber intensiv mit den Unternehmensprozessen auseinandersetzen.

Für Sage Bäurer steht fest, dass SOA Geschäftsapplikationen nicht nur auf Daten- sondern auch auf Prozessebene integrieren kann. Auf diese Weise könnten ERP-Systeme leichter in Portale und E-Commerce-Sites eingebunden werden. Auch Infor sieht die Chance, Mühen und Kosten bei Schnittstellen zwischen Applikationen zu sparen. Werden beispielsweise ERP-, CAD- und Fertigungssteuerungssysteme über SOA gekoppelt, ließen sich gesetzlich vorgeschriebene oder geplante Prozessveränderungen viel leichter realisieren. Das gelte nicht nur für die Industrie, sondern auch für den Handel und die Finanzbranche.

Laut SoftM könne ein SOA-Produkt eine universelle Schnittstelle bilden, um die individuelle Kopplung von alten und neuen Betriebssystemen beziehungsweise Applikationen zu ersetzen.

Da der Mittelstand kaum Spielraum für Experimente habe, sollten Firmen ihre IT lieber langfristig in Richtung SOA modernisieren, rät Progress Software. Dies würde anfangs Integrationsprobleme lösen und eine bessere Prozessmodellierung erlauben, was am Ende des Tages zu höherer Effizienz führe.

Zwar wird sich monolithische Software nicht in Services auflösen lassen, doch ließen sich künftig deren wichtigsten Funktionen über Web-Services anbieten, was zu mehr Automatisierung führe, argumentiert Proalpha.