Imageproblem

Ist die IT vielleicht doch besser als ihr Ruf?

16.04.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Vorstände urteilen milder

Damit steht die IT in der COMPUTERWOCHE-Umfrage insgesamt schlechter da als beispielsweise in einer kürzlich veröffentlichten Studie der Wiesbadener Unternehmensberatung MC IT Solutions. Dort waren ausdrücklich nur Führungskräfte befragt worden - ohne allerdings die CIOs und IT-Leiter auszunehmen, weshalb ein guter Teil der etwa 1000 Antworten von den IT-Executives stammen könnte. Vielleicht erklärt das den exorbitant guten Wert von 63 Prozent, der auf die Schulnoten 1 oder 2 entfiel.

Topmanager halten die IT-Mitarbeiter für weniger kommunikativ und teamfähig als andere Belegschaftsmitglieder.
Topmanager halten die IT-Mitarbeiter für weniger kommunikativ und teamfähig als andere Belegschaftsmitglieder.
Foto: MC IT Solutions

Weniger gut als die technischen Fähigkeiten beurteilten die rund 1000 von MC IT Solutions befragten Führungskräfte die menschlichen Qualitäten der IT-Mitarbeiter. "Der IT-Fachmann hat ein Imageproblem", urteilt Manfred Niedner, geschäftsführender Gesellschafter des Wiesbadener Beratungshauses:

  • Sechs von zehn Führungskräften finden die IT-Leute "weniger sympathisch" als andere Kollegen.

  • Vor allem gelten die IT-Experten als weniger team- und kommunikationsfähig.

  • Für 61 Prozent der Befragten eignen sie sich vergleichsweise wenig dafür, im Team zu arbeiten.

  • 68 Prozent halten sie für introvertierter als andere Mitarbeiter des Unternehmens.

Immerhin können sich die ITler damit trösten, dass die Kollegen auf der Führungsebene ihnen in puncto Ergebnisorientierung mehr zutrauen als Mitarbeitern in anderen Unternehmensbereichen: 55 Prozent gaben an, die IT-Experten steuerten ihre Ziele direkter an als andere. Zudem gelten sie als jünger und besser ausgebildet.

So zufrieden ist das Topmanagement mit der IT.
So zufrieden ist das Topmanagement mit der IT.

Die relativ hohe Zufriedenheit der Management-Ebene bestätigte übrigens auch die COMPUTERWOCHE-Umfrage. Demnach sind die Vorstände und Geschäftsführer zu mehr als 88 Prozent der Ansicht, ihre Mitarbeiter müssten mit der Leistung der IT-Abteilung zufrieden (29 Prozent), sehr zufrieden (35 Prozent) oder sogar vollkommen zufrieden (24 Prozent) sein. Sie selbst gehen jedoch ein weniger härter mit der IT ins Gericht: 17 Prozent von ihnen sind persönlich nicht ganz zufrieden. Als Durchschnittsnote billigen sie der IT eine 2,4 zu.