Intel-Systeme mit Mainframe-Attributen

21.02.2002
Von Katharina Friedmann

Nach Angaben von Gartner befinden sich bei Compaqs Ansatz viele Elemente noch im Frühstadium. Auch lasse sich die Adaptive Infrastructure nur schrittweise umsetzen, da sie Veränderungen sowohl auf Hard- und Software- als auch auf Administrationsebene erfordere. "Bei der Adaptive Infrastructure handelt es sich nicht in erster Linie um den einzelnen Server, der ausfallsicher konzipiert wurde, sondern um die automatisierte Verwaltung der Gesamtinfrastruktur", beschreibt Compaq-Unternehmenssprecher Herbert Wenk. Management und Flexibilisierung der Hardware-Infrastruktur sei die dahinter stehende Idee.

"Für den Manager draußen müssen etwa 250 Einzelsysteme genauso einfach zu handhaben sein wie ein Rechenzentrum mit 250 virtuellen Unix-Systemen", so der Compaq-Sprecher. Zu den bereits verfügbaren Funktionen zählt der bekannte "Remote-Insight-Lights-Out"-Prozessor, der ähnlich wie IBMs ISMP im Zusammenspiel mit der Compaq-Insight-Manager-Software die Monitoring-Funktion übernimmt. Firmenangaben zufolge erlaubt die im Jahr 2000 eingeführte Lights-Out-Technik die Systemkontrolle via Fernzugriff über einen Standard-Web-Browser - unabhängig vom Zustand des Betriebssystems oder des Servers selbst.

Das Server-Blade-Konzept eröffnet laut Wenk weitere Ansatzmöglichkeiten für Adaptive-Infrastructure-Funktionen. So ist beispielsweise die erweiterte Lights-Out-Technik bei den Ende Januar vorgestellten, speziell auf Compaqs Adaptive Computing ausgelegten Server-Blades bereits in die Hardware integriert, was zusätzliche Fähigkeiten in Sachen virtuelle Präsenz und Management ermöglichen soll.

Für HP stellt das Server-Selbst-Management eine komplette Lösungsstrategie im Highend-Umfeld dar. Hinter dem "Always-on"-Konzept des Herstellers stecken Komplettpakete aus Hardware, Software und Support- beziehungsweise Hochverfügbarkeitsverträgen. Erklärte Priorität im Intel-Server-Bereich hat auch für HP das Monitoring und zwar überall dort, wo Mechanik im Spiel ist - etwa Harddisks, Netzteile oder Lüfter.

Redundanz alias Selbstheilung

Die HP-Software "Top-Tools" visualisiert die aus der kontinuierlichen Komponentenüberwachung generierten Befindlichkeitsprotokolle für den Administrator, der die Informationen am Server-Front-Panel abrufen, sich diese mit Hilfe der "Top-Tools-Remote-Control"-Karte aber auch per E-Mail, SMS oder Pager zuschicken lassen kann. Wie IBM und Compaq bietet HP an, die Hardwareüberwachung im Kundenauftrag zu übernehmen.