Intel-Systeme mit Mainframe-Attributen

21.02.2002
Von Katharina Friedmann
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Unter dem Oberbegriff "Autonomic Computing" sollen bislang vorrangig Mainframe-typische Attribute wie Hochverfügbarkeit, Manageability und Sicherheit nun auch das Segment Intel -basierender Server aufwerten. Was nach einem Qualitätssprung klingt, ist nach Meinung von Experten jedoch eher eine inkrementelle Verbesserung.

Als nächste große Herausforderung an die IT-Industrie hat IBM im vergangenen Jahr anlässlich der Vorstellung seines Forschungsprojekts Eliza die Entwicklung von Systemen definiert, die sich ohne menschliches Eingreifen weitgehend im Alleingang betreuen. Hervorgerufen werde der Bedarf an Servern, die sich selbst konfigurieren, heilen, optimieren und schützen, insbesondere von der stetig wachsenden Zahl an Systemen sowie der zunehmenden Unfähigkeit des IT-Personals, derartiger Mammutszenarien Herr zu werden.

"Die Selbstheilungsprozesse laufen auf eine hohe Redundanz hinaus. Dabei kann man sich natürlich streiten, ob es sich dann noch um ein einzelnes System handelt."

(Markus Hoffmann, HP Produkt-Manager für den Bereich Intel-Server)

Zwar gehören Selbstheilungsmechanismen laut Gartner derzeit noch nicht zu den von den Firmen priorisierten Systemzutaten, dennoch, so die Marktexperten, wird deren Bedeutung bis zum Jahr 2006 zunehmen. Innerhalb dieses Zeitraums würden nicht nur die Kosten für das IT-Know-how in Sachen Systembetreuung explodieren, angesichts der wachsenden Komplexität in den Rechenzentren sei auch eine Steigerung der durchschnittlichen System-Downtime zu erwarten. Nimmt sich IBMs Eliza-Projekt zunächst eher als Versuch aus, sich von Wettbewerbern wie Sun, HP, Compaq und Microsoft abzugrenzen, so beinhaltet es nach Meinung der Marktforscher doch genügend Potenzial, um in etwa zwei Jahren Kaufentscheidungen zu beeinflussen.

Senkung der IT-Personalkosten