Intel: Chip-Roadmap bis 2003

18.03.2002
Von Katharina Friedmann

Erster P4-Xeon

Mit einer neuen Xeon-CPU für den Einsatz in Dual-Prozessor-Systemen samt passendem Chipsatz wiederum will Intel dem Lowend-Server-Segment Beine machen. Bei dem bislang unter dem Codenamen "Prestonia" gehandelten Chip handelt es sich um den ersten Server-"Xeon" auf Basis des Pentium-4-Kerns. Der Prozessor verfügt über 512 KB Level-2-Cache, wird anfänglich mit Taktraten von 1,8 bis 2,2 Gigahertz angeboten und kostet in 1000er Kontingenten 251 bis 615 Dollar.

Der Prestonia nutzt sowohl die Hyperthreading- als auch die Netburst-Technik und ist damit laut Intel bisherigen Xeon-Servern in Sachen Tempo um bis zu 80 Prozent überlegen. Er verfügt über einen 400 Megahertz schnellen Bus zum Speicher (zuvor: 133 Megahertz), kann 16 GB adressieren und arbeitet auch mit PCI-X-Chipsets zusammen.

Ergänzend bietet Intel den Chipsatz "E7500" (Codename "Plumas") mit sechs PCI-X-Kanälen an. Dieses für das Lowend konzipierte Produkt unterstützt DDR-Hauptspeicher (DDR = Double Data Rate) und schlägt mit 92 Dollar zu Buche.

Die Markteinführung der ersten Mobilvariante des Pentium 4 steht vor der Tür: Vor europäischen Journalisten hat Intel die Freigabe des Notebook-P4 für diese Woche angekündigt. Nach Angaben von Anand Chandraskher, General Manager der Mobile Platforms Group von Intel, wird die 0,13-Mikrometer-CPU mit Taktraten um 1,5 Gigahertz debütieren, einen 400-Megahertz-Frontside-Bus sowie "AGHP4x"-Grafik bieten und 266-Megahertz-DDR-Speicher unterstützen. Preislich wird der Laptop-P4 voraussichtlich auf dem Niveau seines mobilen Pentium-III-Bruders mit 1,2 Gigahertz liegen, der derzeit 508 Dollar kostet.

Bei aller Energie, die Intel in den letzten beiden Jahren in die Entwicklung von Pentium-III-Varianten mit geringer Leistungsaufnahme gesteckt hat - für den P4-M scheint der Halbleiterhersteller keine derartigen Ambitionen zu haben. "Eine Low- oder Ultra-Low-Power-Variante des P4-M ist nicht geplant", erklärte Don McDonald, Marketing Director für Intels Mobile Division. Vielmehr sollen die Fliegengewichte unter den Laptops weiterhin mit Intels Low- oder Ultra-Low-Voltage-Varianten des Pentium III bestückt werden. Mittelfristig wird Letzterer allerdings Intels "Banias"-Prozessor weichen müssen - einer grundlegend neuen CPU-Architektur speziell für den Einsatz in Mobilgeräten, die in der ersten Jahreshälfte 2003 auf den Markt kommen soll. Der IA-32-kompatible Chip soll im Energieverbrauch wesentlich genügsamer sein als etwa der P4-M.