Infineon stemmt komplexes SCM-Projekt

09.12.2003
Von Christian Zillich
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In einem mehrjährigen Projekt hat der Halbleiterhersteller Infineon ein komplexes Supply-Chain-Management-(SCM-)System eingeführt. Damit lassen sich Produktionsprozesse von der Absatzkalkulation bis zur Fabrikebene durchgängig planen. Bis zum erfolgreichen Abschluss des Vorhabens waren viele Herausforderungen und auch einige kritische Situationen zu meistern.

Foto: Infineon

Der Anspruch war hoch. Als sich Infineon, damals noch als Halbleitergeschäftsbereich von Siemens, 1996 auf die Suche nach einer Planungssoftware für seine interne Lieferkette machte, gab es nur wenige Anbieter, die diese Anforderungen erfüllen konnten: Baan steckte in Schwierigkeiten, Oracle lehnte dankend ab, und SAP konnte damals nicht mehr als eine Entwicklungspartnerschaft anbieten.

Einzig eine amerikanische 300-Mann-Company, in Europa bis dahin weitgehend unbekannt, stellte sich der Herausforderung und überzeugte mit der Idee einer durchgängigen Supply-Chain-Lösung. Die Infineon-Mitarbeiter waren begeistert, als Sanjiv Sidhu, CEO von i2 Technologies, sein Konzept vorstellte.

Sieben Jahre und viele Erfahrungen später hat die damals eingegangene Partnerschaft noch immer Bestand - auch wenn einige Probleme zu meistern waren. Laut Michael Schmelmer, Vice President Logistics & SCM IT Systems bei Infineon und ehemaliger Leiter des Projekts, ist dabei die weltweit komplexeste i2-Implementierung im Bereich Supply-Chain-Planning entstanden: "Im Laufe des Projekts waren sowohl die Prozess- als auch die technischen Experten ganz schön gefordert."