Infineon baut am ultimativen IT-System

14.07.2005
Von Christian Zillich
Der Halbleiterkonzern hat seine Prozesse für Bestellwesen, Auftragsabwicklung und Logistik global standardisiert und in einer einzigen Lösung abgebildet.
Der Chiphersteller arbeitet weltweit mit einem System für die Auftragsabwicklung. Langfristig will Infineon zudem Produktions- und Business-Systeme über eine EAI-Architektur miteinander verbinden. Fotos: Infineon
Der Chiphersteller arbeitet weltweit mit einem System für die Auftragsabwicklung. Langfristig will Infineon zudem Produktions- und Business-Systeme über eine EAI-Architektur miteinander verbinden. Fotos: Infineon

Die Halbleiterbranche ist volatil - nicht nur das Produktangebot, auch Geschäftsprozesse ändern sich schnell. Unternehmensweite IT-Projekte mit langer Laufzeit verbieten sich hier fast von selbst. Trotzdem arbeitet die IT-Abteilung von Infineon unter Leitung von CIO Karl Pomschar an einem großen Wurf: Mit dem Programm Goal (Global Order to Cash Application Launch) hat der Halbleiterhersteller weltweit seine Prozesse für die Planung, das Bestellwesen und die Logistik vereinheitlicht und unterstützt diese mit einer hochintegrierten IT-Lösung, deren Kernstück eine logische SAP-Instanz darstellt. "Wir stemmen derzeit eines der größten Projekte in der gesamten Hightech-Industrie", ist sich Pomschar sicher.

Bevor Infineon Mitte 2003 das Programm startete, schuf der Konzern mit zahlreichen anderen Projekten die Basis, auf der nun das Programm Goal aufsetzen kann. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat Infineons IT-Abteilung sowohl ein Human-Resource-(HR-) als auch ein Customer-Relationship-Management-System eingeführt, einheitliche Datenstrukturen implementiert und eine hochkomplexe Supply-Chain-Management-Architektur aufgebaut.

Im Rahmen von Goal werden Bestellwesen, Auftragsabwicklung und Logistik standardisiert und in einem weltweit einheitlichen IT-System abgebildet. "Viele unserer Kunden sind selbst global aufgestellt - die können wir nicht mit einer länderspezifischen Organisation bedienen", begründet Michael Schmelmer, Vice President und Head of IT Business Transformation, die Entscheidung, weltweit nur eine Instanz des Systems einzuführen. Selbstverständlich seien der Standardisierung Grenzen gesetzt, wenn es beispielsweise um die Abbildung länderspezifischer Exportvorschriften und Zollformalitäten gehe: "Standardisierung bedeutet nicht, alles rigide glatt zu bügeln, aber die Prozesse müssen weltweit einheitlich sein."