IBM integriert Rational-Tools über Eclipse

21.10.2004
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Vor allem die letzten beiden Bestandteile sollen die Integration des Rational-Portfolios möglich machen. So hilft EMF beim Aufbau einer einheitlichen Metadatenverwaltung, während sich neue intern oder von Partnern entwickelte Zusatzmodule für die SDP über standardisierte Plugins einfacher registrieren und einbinden lassen.

"Der wesentliche Grund für den Einsatz von Eclipse ist seine Offenheit. Wir werden ein erweiterbares Ökosystem haben, das sich durch unabhängige Softwarehäuser und Partner ergänzen lässt und Kunden einen Mehrwert bietet", erklärte Rationals Chief Technology Officer Lee Nackmann gegenüber der computerwoche. Partner und Entwickler müssen allerdings Plugins für die SDP als "Ready for Rational" zertifizieren lassen, da IBM Rational zusätzliche Guidelines sowie proprietäre APIs in den eigenen Tools berücksichtigt sehen will.

Die SDP besitze laut Nackmann "ein hohes Integrationsniveau" und könne anders als Best-of-Breed-Lösungen auf der Basis von Eclipse zusätzliche Tools beispielsweise Produkte wie "Clear Quest" für das Change-Management bieten. Allerdings konnte der Manager nicht im Einzelnen sagen, wie weit die versprochene Integration der jeweiligen Produkte heute schon reicht. Künftige Arbeiten müssten beispielsweise die Integrationssoftware "Websphere Business Integration Modeler" mit Eclipse-Technik ausstatten sowie die derzeit noch proprietären Repositories verschiedener Rational-Produkte in einer gemeinsamen, EMF-basierenden Datenhaltung vereinen. Ebenfalls sei geplant, Workflow-Technik von Lotus in spätere Versionen einzubringen, um die angestrebten Teamfunktionen für das gesamte Portfolio zu implementieren.

Tools nach Rollen sortiert

Zur besseren Orientierung sortiert der Hersteller die Tools nach Aufgaben im Projekt (siehe Grafik). So stehen dem Analysten, der laut IBM Rational für die Gestaltung von Geschäftsprozessen zuständig ist, künftig neben dem bisherigen Tool für die Prozessintegration "Websphere Business Integration Modeler & Monitor" auch der "Rational Software Modeler" zur Verfügung. Letzterer ist ein reines Modellierungswerkzeug, das die aktuelle Version 2.0 der Unified Modeling Language (UML) verwendet und Patterns nutzt. Softwarearchitekten sollen hingegen Gefallen am Tool "Rational Software Architect" finden. Dieses bietet weitgehend die Funktionen der bisherigen Werkzeuge "Rational Rose" und "Rational XDE for Java" und soll bei der Gestaltung und modellgetriebenen Generierung von Java- und C++-Anwendungen dienen. Manager Nackmann erklärte, dass Kunden, die das weitverbreitete Rose oder XDE einsetzen, weiter Support erhielten. Kommende Features würden indes nur in die neuen

Produkte eingehen. Zudem betonte Nackmann, dass die XDE-Variante für Microsofts Visual Studio .NET als separates, nicht Eclipse-basierendes Angebot bestehen bleibe. Noch nicht restlos geklärt ist hingegen, wie IBM den Kunden bei einer Migration ihrer Projekte helfen will. So hieß es auf der Veranstaltung, dass eine Migration von Anwendungsmodellen aus Rose oder XDE auf die neuen Produkte problemlos sei, sofern sie den Spezifikationen von UML 1.X entsprechen. Skripte, wie sie beispielsweise Rose nutzt, müssten indes neu implementiert werden.