Weg vom Kistenschieber-Image

Hitachi Data Systems positioniert sich neu

08.06.2012
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Festplatten: Sinkende Preise sind Vergangenheit

Hubert „Hu“ Yoshida, Vice President, CTO und technischer Vordenker von HDS
Hubert „Hu“ Yoshida, Vice President, CTO und technischer Vordenker von HDS
Foto: Hitachi Data Systems

Nach Mainz kam auch Hubert „Hu“ Yoshida, Vice President, CTO und technischer Vordenker von HDS. Er ist der Meinung, dass Anwender in Zukunft nicht nur von den wachsenden Datenbergen überrollt werden, sondern auch von den physikalischen Beschränkungen der Festplattentechnik betroffen sind. Seit rund 50 Jahren sinkt der Preis für die Laufwerke jährlich um rund 30 Prozent, denn die Kapazitäten verdoppeln sich im Schnitt alle 18 Monate. „Daran haben sich die Leute gewöhnt und ihre Investitionszyklen darauf abgestellt“, sagt der CTO.

Seit der großen Überschwemmungskatastrophe in Thailand im vergangenen Jahr ändert sich jedoch das Marktumfeld. Zwar werde der Lieferengpass demnächst abgearbeitet sein, aber die Preise blieben wegen der teuren Investitionen in neue Fabriken hoch. Dazu komme, dass sich die Speicherkapazitäten nicht mehr so schnell steigern lassen. Die herkömmliche Perpendicular-Aufzeichnungsmethode liefert 620 GB pro Quadrat-Inch und kann kaum mehr gesteigert werden. Seagate kündigte zwar das neue Verfahren „Heat-Assisted Magnetic Recording“ (HAMR) an, mit dem sich die Aufzeichnungsdichte auf 1 TB je Quadrat-Inch steigern lässt – allerdings erst bis zum Jahr 2020. Noch dazu verwendet man für HAMR einen Laser, was neue Produktionsverfahren erfordert und die Herstellung zusätzlich verteuert. „Die 30 Prozent Kostenreduzierung gehören der Vergangenheit an“, da ist sich Yoshida sicher.