DFB goes IT

Heute Vereinswechsel, morgen Fußball spielen

07.06.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Der Papierversand entfällt

Dieses langatmige Verfahren möchte der DFB abkürzen, indem er den Vereinen die Antragstellung via Internet ermöglicht. Mit der von DFB Media erstellten Applikation "Pass Online" können die Vereine alle Vorgänge, die nur Erstellung einer Spielberechtigung nötig sind, online erledigen. Sie loggen sich über http://www.dfbnet.org in die Spielerpass-Datenbank ein und melden einen neuen Spieler an beziehungsweise ändern bereits vorhandene Einträge. Dabei prüft das System die Angaben automatisch auf Vollständigkeit und Konsistenz. Zudem entfällt der Versand der Papierdokumente.

Will der Spieler den Verein wechseln, so stellt der neue Club den Antrag, und der alte wird automatisch darüber informiert. Er hat dann zwei Wochen Zeit, Einspruch zu erheben. Doch in der Zwischenzeit kann der vom Verband und dem DFB bestätigte Antrag ausgedruckt und als vorläufige Spielberechtigung genutzt werden.

Software as a Service

Das System wird von DFB Medien im Software-as-a-Service-Betrieb angeboten. Das verringert die Eintrittsbarrieren für die Clubs. Neben einem PC mit Internet-Anschluss gehört zu den Voraussetzung eigentlich nur ein Vereinskonto, über das die Gebühren eingezogen werden - statt des Verfahrens über die Gebührenmarke. Ein solches Konto gibt es allerdings noch nicht in jedem Verein.

Das System muss aber per definitionem keineswegs flächendeckend einführt werden. Vereine, die es nicht nutzen können oder wollen, lassen es einfach. Schwieriger wird es, wenn sie wollen, aber der Verband Veto einlegt. Ob das System in einem geografischen Bereich genutzt wird, entscheidet der jeweilige Landesverband. Und der kann entweder mehr oder auch weniger innovationsfreudig sein.