Linux Hardware Tipps

Hardware mit Linux im Griff behalten

01.11.2012
Von David Wolski
Für die Temperatursensoren von CPU und Hauptplatine bietet Linux passende Kernel-Module, die Sie noch konfigurieren müssen. Außerdem dabei: Wie Sie lästigen Kabelsalat in der Schublade vermeiden.

CPU und Hauptplatine: CPU-Temperatur überwachen
Mit neuen Mehrkern-Prozessoren kommen alte Probleme zurück. In vielen Notebooks läuft die CPU aufgrund beengter Verhältnisse heiß. Wer rechenintensive Programme ausführt, sollte die Temperatur des Prozessors im Auge behalten, um bei Bedarf für bessere Kühlung zu sorgen.

TIPP: Unter Linux dient das Programm lm_sensors dazu, die Temperaturfühler von Prozessor und Hauptplatine auszulesen. Zwar bieten alle Distributionen das Programm in den Paketquellen an, allerdings wird es nicht vorkonfiguriert ausgeliefert: Die Temperatursensoren der Prozessoren unterscheiden sich deutlich. Um lm_sensors auf dem Linux-System einzurichten, beginnen Sie mit der Installation des benötigten Programmpakets: Bei Ubuntu und Debian geben Sie dazu in einem Terminal-Fenster den Befehl sudo apt-get install lm_sensors ein. Unter Fedora lautet der entsprechende Befehl yum install lm_sensors und bei Open Suse zypper install sensors. Für diese Befehle brauchen Sie root-Rechte, die Sie zuvor beispielsweise mit dem Kommando subekommen, falls sudo nicht eingerichtet ist.

Temperatur im Blick: Das Programm sensors gibt die Temperatur der CPU auf der Kommandozeile aus. Auf dem Desktop von Ubuntu zeigt psensor die Temperaturen an.
Temperatur im Blick: Das Programm sensors gibt die Temperatur der CPU auf der Kommandozeile aus. Auf dem Desktop von Ubuntu zeigt psensor die Temperaturen an.

Anschließend müssen Sie die Temperatursensoren von CPU und Mainboard einbinden. Das Installationsscript dazu rufen Sie mit /usr/sbin/sensors-detect auf – ebenfalls mit root-Rechten oder über sudo. Bei der darauf folgenden Suche nach unterstützten Chips können Sie alle Fragen mit der Vorgabe „yes“ beantworten. Das Installations-Script zeigt zum Abschluss die Liste gefundener Sensoren an und erstellt die Konfigurationsdatei automatisch. Zudem wird das benötigte Kernel-Modul i2c-dev auch gleich geladen. Auch die Frage, ob die Zeilen zur Konfigurationsdatei /etc/modules hinzugefügt werden sollen, beantworten Sie mit „yes“.

Mit der Eingabe sensors im Terminal fragen Sie anschließend die Temperaturfühler ab und erhalten die Werte mit Spannung und mit Umdrehungszahl des Lüfters, falls die Hauptplatine diese Funktion unterstützt. Eine schickere Alternative ist die grafische Ausgabe von sensors auf dem Desktop. Unter Ubuntu mit Unity eignet sich dazu beispielsweise das Programm psensor aus den Standard-Paketquellen. Ähnliche Programme finden sich aber für jede Desktop-Umgebung, beispielsweise ksensors für KDE.