Smartphone mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis

Google Pixel 7 im Test

27.05.2023
Von Christoph Hoffmann und

Chris Martin testet seit 2012 Home Entertainment, Telefone, Laptops, Tablets und mehr für die Foundry-Marke Tech Advisor. Er ist auf Audio spezialisiert, deckt aber auch eine Reihe von anderen Themen ab.

Kameras

  • 50-MP-Hauptkamera

  • 12-MP-Ultraweitwinkel

  • 10,8-MP-Selfiekamera

Zwei der drei Kameras des Pixel 7 sind mit denen des Pixel 6 identisch und auch die Kameras auf der Rückseite sind die gleichen. Sie erhalten also eine 50-MP-Octa PD Quad Bayer Wide-Kamera mit einer 12-MP-Ultrawide-Kamera daneben.

Wie bei vielen anderen Dingen auch, fand die Überarbeitung der Kameras bereits beim Pixel 6 statt. Das ist aber keine schlechte Sache, wenn man bedenkt, dass der Vorgänger des Pixel 7 eine überragende Handykameras besitzt. Es bedeutet auch, dass Google ein Jahr Zeit hatte, die Dinge auf derselben Hardware zu verfeinern.

Der Tensor G2-Chip ermöglicht einige neue Funktionen wie Cinematic Blur, der in der Kamera-App ein separater Modus namens "Cinematic" ist. Um dem Cinematic-Modus der iPhone 13- und 14-Serie Konkurrenz zu machen, können Sie den Hintergrund oder den Vordergrund in Videos verwischen.

Foto: Chris Martin / Foundry

Ob das auf dem Pixel funktioniert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So klappte es zum Beispiel gut, wenn ich das Smartphone sehr ruhig hielt und mich nur ein wenig innerhalb des Rahmens bewegte - wenn auch nicht mit dem schärfsten Rand um mich herum. Der Versuch, meinen Hund durch den Garten zu jagen, war jedoch viel zu komplex, als dass die Cinematic-Funktion hätte mithalten können.

Foto: Chris Martin / Foundry

Ob mit oder ohne Cinematic-Videomodus: Die Aufnahmen sind detailliert, farbenfroh und dank optischer Bildstabilisierung sehr flüssig. Ich habe in der Standardeinstellung Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen, aber man kann auch mit bis zu 4K bei 60 Bildern pro Sekunde filmen. Allerdings wird durch den Wechsel zu 60fps der neue 10-Bit-HDR-Modus deaktiviert - falls Sie verbesserte Farben und Kontraste wünschen.

Zurück zur Fotografie. Als Point-and-Shoot-Kamera nimmt das Pixel 7 dem Nutzer alles ab. Die Ergebnisse sind gestochen scharf, lebendig und mit exzellenter Belichtung und Dynamikumfang.

Wenn Sie möchten, können Sie im RAW-Format fotografieren, Und es gibt weitere neue Funktionen wie Photo Unblur, um per "Google Fotos"-App Aufnahmen zu entschärfen. Sie erhalten auch weiterhin die zuvor eingeführten Funktionen wie Face Unblur und Magic Eraser, deren Erfolgsquote wie immer vom jeweiligen Bild abhängt. Einige sind wirklich wie Magie, während andere nicht wirklich funktionieren.

Etwas, das es nur beim Pixel 7 Pro gibt, ist der Makrofokus und auch der große Bruder des 7 hat wieder ein Teleobjektiv. Allerdings hat Google die digitalen Zoom-Fähigkeiten des Smartphones erhöht. Der Super-Res-Zoom beim Pixel 7 geht jetzt zu 8- statt 7-fach. Google sagt, dass die Qualität bei 2-fach einem dedizierten Teleobjektiv ähnlich ist. Der Zoom bietet eine angemessene Qualität, wenn Sie es brauchen. Suchen Sie aber nach einem Smartphone mit einem Teleobjektiv, wenn Sie es regelmäßig benötigen.

Auf der Handy-Vorderseite finden wir neue Kamera-Hardware mit einem Sprung von 8 auf 10,8 Megapixel. Sie bietet unter anderem ein etwas breiteres Sichtfeld und mehr Pixel.

Die Kamera kann nicht nur für Face Unlock verwendet werden, sondern nimmt auch tolle Selfies auf, natürlich auch im Porträtmodus. Google hat auch Guided Frame für sehbehinderte Nutzer hinzugefügt. Diese Funktion hilft mit einer Kombination aus akustischem und haptischem Feedback, das übrigens sehr klar und flüssig ist, bei der korrekten Ausrichtung der Aufnahme.

Akkulaufzeit & Aufladen

  • 4.355-mAh-Akku

  • Aufladung mit 21 Watt

  • Bis zu 20 Watt kabelloses Laden

Der Akku des Pixel 7 ist aufgrund der kompakteren Größe des Telefons etwas kleiner als der des Pixel 6. Interessant: Google gibt immer noch die gleiche Nutzungsdauer von mehr als 24 Stunden an und sogar bis zu 72 Stunden im extremen Energiesparmodus.

Meiner Erfahrung nach hält das Smartphone ein paar Tage durch. Das aber nur, wenn man es nicht zu sehr beansprucht. Ansonsten bin ich zuversichtlich, dass das Pixel 7 die große Mehrheit der Nutzer vom Aufstehen bis zum Schlafengehen mit seiner Akkuladung versorgen wird.

Das Aufladen ist bei den Pixel-Telefonen immer noch eine komplizierte Angelegenheit. Angefangen bei der Tatsache, dass kein Adapter im Lieferumfang ist. Obwohl Google ein 30-Watt-USB-C-Ladegerät für rund 25 Euro anbietet, kann man mit dem Pixel 7 je nach Bedingungen nur bis zu 21 Watt erreichen.

Ich habe dieses Ladegerät von Google nicht zum Testen. Mit einem 65-Watt-Laptop-Ladegerät war das Pixel 7 in 30 Minuten auf 48 Prozent geladen. Es gibt einige Konkurrenten, die viel schneller laden können.

Google hat mir den Google Pixel Stand (2. Generation) geschickt, mit dem das Pixel 7 kabellos mit 20 Watt geladen werden kann. Obwohl das Pixel 7 auch Qi-zertifiziert ist, kann man damit jedoch nur bis zu 12 Watt erreichen. Mit dem Pixel Stand 2 kann das Pixel 7 in 30 Minuten von Null auf 50 Prozent aufgeladen werden.

Beachten Sie, dass das Pixel 7 Pro mit einer etwas höheren Leistung von 23 Watt kabelgebunden oder kabellos aufgeladen werden kann (wiederum mit dem richtigen Ladegerät). So oder so, die Pixel-7-Modelle unterstützen Battery-Share, so dass Sie andere kompatible Geräte drahtlos aufladen können.

Software & Aktualisierungen

  • Android 13

  • Drei Jahre lang Betriebssystem-Updates

  • Fünf Jahre Sicherheitsupdates

Ich werde mich nicht zu lange mit diesem Abschnitt aufhalten. Er ist ein weiteres Beispiel dafür, dass das letzte Jahr den großen Sprung gebracht hat. Android 13 bringt kleinere Verbesserungen, etwa die besser anpassbare Benutzeroberfläche (einschließlich Nicht-Google-Apps) und den aktualisierten Media Player.

Foto: Chris Martin / Foundry

Insgesamt ist es ein erfreuliches und stressfreies Erlebnis, obwohl es immer noch ein paar Dinge gibt, die mich stören. Dazu gehört zum Beispiel, dass mobile Daten und WLAN in einer "Internet"-Schnelleinstellung gebündelt sind. Auch stört mich, dass der Daten- und Wetterteil des Startbildschirms die gesamte Breite einnimmt, obwohl er sich auf der linken Seite befindet und nicht entfernt werden kann.

Dennoch ist der Kauf eines Pixel eine schöne Möglichkeit, ein Android-Smartphone zu nutzen, bei dem man schon vor dem Öffnen der Verpackung weiß, dass man ein sauberes und reines Betriebssystem hat. Es ist übersichtlich, frei von Bloatware und zuverlässig.

Darüber hinaus erhalten Sie mindestens fünf Jahre lang Sicherheitsupdates ab der Markteinführung des Telefons und dann drei Jahre lang neue Betriebssystemversionen. Das sollte bis Android 16 reichen - nur Samsung bietet länger Betriebssystem-Updates an.

Foto: Chris Martin / Foundry

Preis und Verfügbarkeit

Der Preis für das Pixel 7 bleibt derselbe wie im letzten Jahr. Das heißt Sie können es ab 599 Euro für das Modell mit 128 GB Speicher bekommen. Wenn Sie die Speicherkapazität auf 256 GB verdoppeln möchten, müssen Sie 749 Euro bezahlen. Sie können es im Google Store sowie bei Amazon und anderen Anbietern kaufen.

Fazit

Das Pixel 7 ist zum gleichen Preis wie das letztjährige Pixel 6 erhältlich und reiht sich in die Riege der erfolgreichen Flaggschiff-Android-Smartphones ein. Es bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Tatsache, dass sich im Vergleich zum Pixel 6 nicht viel getan hat, ist nur für Besitzer des letztjährigen Modells von Bedeutung. Ich bezweifle, dass sie mit einem Upgrade liebäugeln werden.

Auf dem Markt ist das Pixel 7 jedoch ein solides und durchaus begehrenswertes Gerät. Für weniger Geld als viele der Hauptkonkurrenten erhält man ein sehr abgerundetes Smartphone. Es ist gut, dass Google das Design so verfeinert hat, dass es nicht mehr so klobig wirkt. Zudem bekommt man viel Ausstattung und jede Menge Funktionen fürs Geld. Darunter sind etwa ein schönes Display, hervorragende Kameras, solide Rechenleistung und eine gute Software-Unterstützung für die Zukunft.

Natürlich ist das Smartphone nicht perfekt, denn Dinge wie Face Unlock entsprechen nicht dem Standard des iPhones und die Ladegeschwindigkeiten sind nicht so schnell wie beim iPhone. Doch das sind nur kleine Makel auf einem ansonsten sehr gelungenen Handy.

Spezifikationen

Abmessungen: 155,6 × 73,2 × 8,7 mm
Gewicht: 195 Gramm
Betriebssystem: Android 13
Display: 6,3 Zoll mit 20:9-Seitenverhältnis, 90 Hz Full HD+ (Auflösung: 2.400 × 1.080 Pixel), OLED HDR
Prozessor: Google Tensor G2, Titan M2
Arbeitsspeicher: 8 GB LPDDR5
Interner Speicher: 128/256 GB UFS 3.1
Kameras:
- 50-MP-Weitwinkelkamera mit 1,2 µm Pixel, f/1,85, 82° FoV, OIS + EIS, 8x Super Res Zoom
- 12-MP-Ultrawide-Kamera mit 1,25 µm Pixel, f/2,2, 114° Blickwinkel, Objektivkorrektur
- 10,8-MP-Frontkamera mit 1,22 µm Pixel, f/2,2, 92,8° FoV
Besonderheiten: Fingerabdrucksensor auf dem Display + Face Unlock, LDAF (Laser-Detektions-Autofokus)
USB: Typ-C (3.2 Gen 2)
Akku: 4.355 mAh
Laden: Kabelgebunden mit bis zu 30 Watt (USB-PD 3.0 + PPS), Kabellos
Konnektivität: WiFi 6E, Bluetooth 5.2, NFC, GPS
Schutzklasse: IP68
Glas: Gorilla Victus auf der Vorderseite, kantenloses Gorilla Victus hinten
Farben: Obisdian, Snow, Zitronengras

(PC-Welt)