ERP auf IBM System i

Geschäftsapplikationen für den klassischen Mittelstands-Server

17.09.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Semiramis: Web-basierendes ERP-System

Eine weitere Java-basierende Business-Anwendung für den Mittelstand, die sich für den Einsatz auf dem System i eignet, bietet die SoftM Semiramis GmbH und Co. KG aus Hannover mit "Semiramis". Die Firma gehört zur SoftM AG aus München, die schon lange System-i-gestützte Geschäftsapplikationen anbietet. Mittelerweile vermarktet die Firma nun auch Semiramis als Java-gestützte Lösung für den IBM-Rechner.

Semiramis ist ein vergleichsweise junges Produkt. Ein besonderes Merkmal dieser Lösung ist, dass sie auf Web-Technik basiert. Die ERP-Software umfasst eine Reihe von Funktionsblöcken für Vertrieb, Beschaffung, Finanzwesen, Workflow-Management und Business-Intelligence. Ein mitgeliefertes "Software Development Kit" (SDK) dient dazu, den Standardumfang durch eigene Entwicklungen zu erweitern. Auf Grundlage der Standardsoftware bieten Partnerfirmen branchenspezifische Geschäftsapplikationen an.

Als eine Besonderheit bezeichnet der Anbieter die moderne Benutzeroberfläche, die sich leicht bedienen und konfigurieren lassen soll. Laut Hersteller könnten sich Anwender schnell zurechtfinden, so dass sie einerseits die Geschäftssoftware akzeptieren und andererseits keine oder nur wenige Schulungen benötigen.

Partitionierung der Datenbank

Wie beim Oxaion-System entschieden sich die Semiramis-Entwickler ebenfalls für eine Drei-Tier-Architektur, um eine möglichst hohe Skalierbarkeit zu erreichen. Alle drei Schichten können physikalisch verteilt werden. Die Semiramis-Applikationslogik kann entsprechend der Last auf mehreren Rechnern installiert werden, um eine optimale Lastverteilung zu erreichen.

Die Datenhaltung lässt sich logisch partitionieren, was auch auf Datenbankebene Skalierungsmöglichkeiten bieten soll. Die Semiramis-Daten werden auf drei logische Datenbanken verteilt: eine Konfigurationsdatenbank, ein Repository für Entwicklungsobjekte und Metadaten sowie eine Transaktionsdatenbank (Online Transaction Processing, kurz OLTP).

Dass die Semiramis-Software in einer System-i-Umgebung performant läuft, will der Anbieter mit Hifle von Lasttests belegen. Bei 2.500 Concurrent-Users (gleichzeitig im System aktive Nutzer) erfüllte die Anwendung nach Herstellerangaben alle Anforderungen des Standard-Benchmarks mit Antwortzeiten kürzer als zwei Sekunden.