Gelbe Seiten gegen Google

24.08.2006
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Stadtpläne als Mehrwert

Die gelungensten Beispiele für die Integration von Suche und Karten blenden die Ergebnisse der Abfrage dynamisch in die Stadtpläne ein, meist in Form von Stecknadelsymbolen oder ähnlichen Markern. Sie erlauben eine Recherche abhängig vom gewählten Standort, im günstigsten Fall kann der Ausgangspunkt eine bestimmte Hausnummer sein. Karte und Suche können dabei interagieren: Wenn der Benutzer einen bestimmten Treffer anklickt, zeigt der Stadtplan automatisch den dazu passenden Ausschnitt. Einige Dienste legen auf Wunsch Satellitenbilder über die Straßenkarten, so dass der Benutzer einen Eindruck von der baulichen Umgebung bekommen kann. Standard sind Ajax-getriebene Anwendungen, die Zoom per Schieberegler oder Navigation per Drag and Drop zulassen. Die enge Verzahnung von Karten und Brancheninformationen gehört zu den wichtigsten Vorzügen gegenüber den gedruckten Gelben Seiten.

Zu den Vorreitern in dieser Hinsicht gehört ohne Zweifel Google, das nicht nur hochwertiges Kartenmaterial inklusive Satellitenbilder großflächig einblendet. Google Maps ist auch in Bezug auf die Integration mit den Suchergebnissen derzeit führend. Ähnlichen Komfort bieten auch Meinestadt.de und web.de. Bei Letzterem fällt allerdings der Kartenausschnitt wesentlich kleiner aus. Weniger überzeugende Ansätze präsentieren eine reine Trefferliste im Textformat, wobei dann einzelne Einträge in einem Popup-Fenster geografisch lokalisiert werden können. Das gilt beispielsweise für gelbeseiten.de, Das Örtliche oder 11880.com. GoYellow verfügt zwar über hochwertiges Kartenmaterial, trennt aber Suchfunktion und Karte. Für Erstere gelten die gleichen Einschränkungen wie bei den zuvor genannten Diensten, die Kartensuche erlaubt nicht die Eingabe von freien Suchbegriffen, sondern nur die Auswahl aus vorgegebenen Branchen.