Experton Group

FSC-Management ohne Visionen mit vielen Fehlern

29.07.2008
Von 
Andreas Zilch ist als Vorstandsmitglied der Experton Group verantwortlich für den Bereich Consulting und Advisory Services. Sein Schwerpunkt liegt auf Anwender- und Anbieterberatung zu den Themen IT-Architektur und -Infrastruktur, Green IT, Cloud Computing, Client of the Future und allgemein in IT-Beschaffungs- und -Verhandlungsstrategien.

Wichtige Produktlinien rückläufig

Bei näherer Analyse der publizierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2006/2007 wird außerdem sichtbar, dass beide Hauptproduktlinien (Volume Products und Enterprise Products) gegenüber dem Vorjahr in Summe Umsatzeinbußen von über zehn Prozent zu verzeichnen hatten. Nur die Services sind durch die Übernahme des ITPS-Segments von SBS gewachsen. Ohne das Service-Segment wäre der Gesamtumsatz von FSC gegenüber dem Vorjahr um über neun Prozent zurückgegangen. Im Geschäftsjahr 2007/2008 wurde dann trotz Wachstum im Service-Segment ein Gesamtumsatzrückgang von 4,9 Prozent verzeichnet. Für das Geschäftsjahr 2008/2009 erwartet die Experton Group für FSC einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang.

Im Vergleich mit den direkten Wettbewerbern weist FSC folgende Kennzahlen (2007/2008) auf (Währungseffekte sind hier nicht berücksichtigt):

Aus den Kennzahlen ist klar ersichtlich, dass FSC im Vergleich mit den Wettbewerbern deutliche Verbesserungspotenziale hat, selbst wenn man berücksichtigt, dass es für jeden Hersteller je eigene Spezifika gibt. Durch den Zukauf des Servicebereiches ITPS von SBS im Jahr 2006 wurde die Anzahl der Mitarbeiter zwar signifikant, der Umsatz aber insgesamt nur marginal gesteigert. Der eigentlich logische und längst überfällige Schritt ist als Korrektur des "Geburtsfehlers" (Abgabe des Service-Bereiches der Siemens-Nixdorf an SBS) aus Sicht der Kunden grundsätzlich positiv zu bewerten.

Foto: Experton

Aus rein wirtschaftlicher Sicht erzielt FSC eine Umsatzrendite von etwa einem Prozent und verfehlt damit die Siemens Konzernerwartung von sieben Prozent bis zwölf Prozent klar. Von Seiten FSC wird argumentiert, dass diese Konzernvorgabe für FSC nicht gilt, da FSC als "Finanzbeteiligung" geführt und nicht in der Konzernbilanz konsolidiert wird. Trotzdem ist auch gerade für eine Finanzbeteiligung eine Umsatzrendite von einem Prozent mehr als unbefriedigend und erfreut keinen Siemens Aktionär.