Freie Datenbanken in der Nische

13.10.2004
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Die großen Drei des Datenbankgeschäfts, Oracle, IBM und Microsoft, reagierten schon vor einiger Zeit auf die Herausforderung durch die freie Konkurrenz. Sie sicherten ihr Geschäft mit preiswerten Light-Versionen ihrer Produkte nach unten ab. Microsoft bietet bisher mit der "Microsoft Database Engine" (MSDE) sogar eine kostenfreie SQL-Engine an, die Entwickler in ihre Anwendungen integrieren und unbeschränkt mit ihrer Software weitergeben können. Die Company kündigte für den "SQL Server 2005" eine Express-Version an, die gegenüber der MSDE deutlich aufgewertet wird. Sie erhält ein mit Wizards gespicktes grafisches Frontend und profitiert zudem von den Neuerungen der Voll-version. So beinhaltet SQL Server Express die komplette XML-Unterstützung inklusive Xpath und Xquery, erlaubt die Programmierung von Stored Procedures in allen .NET-Sprachen und lässt sich über den Microsoft Operations Manager administrieren.

Ähnlich verfährt die IBM mit ihrer "Express"-Version des Datenbankflaggschiffs "DB2". Sie unterliegt wie die Einsteigerprodukte der Konkurrenz einigen Hardwareeinschränkungen, etwa bei der Zahl der CPUs oder dem nutzbaren Speicher. Zudem fehlen mehrere Highend-Features, die den großen Ausführungen vorbehalten bleiben. Das Angebot von Big Blue wirkt aufgrund des heterogenen Produktportfolios allerdings etwas inkonsistent. So gibt es die Express-Version nur für Linux und Windows, aber für keines der IBM-Systeme. Wenn Anwender den Möglichkeiten der kleinen Ausführung entwachsen, steht ihnen unter Umständen der Wechsel der Plattform bevor. Dieser Einwand gilt übrigens auch für die kostenlose Variante "Adaptive Server Enterprise" von Sybase, die es nur für Linux gibt.

Gegen freie Datenbanken spricht, dass ...

die großen Anbieter mit preiswerten Light-Ausführungen das

untere Segment umwerben;

diese Einsteigerversionen den meisten freien Datenbanken