Informationen mit Web-Technik verwalten

Form und Inhalt unterscheiden

14.09.2001
Content-Management (CM) hat sich vom Zauberwort für Websites zur Strategie für die Verwaltung von unterschiedlichsten Inhalten entwickelt. von Oliver Zschau*

In vielen Unternehmen herrscht Verunsicherung, wie sich der steigenden Anzahl von Inhalten auf den eigenen Web-Plattformen - der Internet-Präsenz, dem Intranet und dem Extranet - ein effektives Inhalts-Management gegenüberstellen lässt. Content-Management ist dabei zum Schlagwort geworden, hinter dem eine umfassende Technologie vermutet wird, die alle Probleme lösen soll. Schnell gehen die "Problemlöser" auf die Suche nach einer IT-Lösung, ohne konsequent die eigene Web-Strategie zu beachten. Die Website fungiert nicht nur als digitale Visitenkarte eines Unternehmens, sondern dient ebenso als interaktives Akquisemittel und Handelsplattform. Intranet und Extranet lassen sich heute als Drehscheibe für die Verteilung von Informationen aus dem unternehmerischen Alltag nicht mehr wegdenken. Diese Web-Plattformen avancieren damit zu unternehmenskritischen Anwendungen, an deren inhaltlicher Gestaltung und Aktualisierung sich alle Mitarbeiter nach ihren Möglichkeiten

beteiligen sollten. Doch wie kann dies geschehen, wenn man jede Seite in HTML schreiben muss und man die Inhalte hinsichtlich Relevanz und Qualität sichern will? Web-Content-Management-Systeme bieten durch die Abstrahierung der Inhalte von deren Darstellung im Zielmedium neue und effektivere Möglichkeiten des Web-Publishing. Darin besteht das Grundprinzip eines jeden WCMS. So kann man beispielsweise Inhalte ohne HTML-Kenntnisse produzieren und einen automatisierten Workflow

Relevanz und Qualität

zur Qualitätssicherung hinterlegen. Für einzelne Bausteine und Bereiche einer Website lassen sich klare Kompetenzen zuweisen und alle Abteilungen können unabhängig von einem Techniker ihre eigenen Website-Bereiche pflegen.

Im Unterschied zu Dokumenten-Management-Systemen (DMS) hat ein WCMS die Aufgabe, Inhalte medienunspezifisch zu erfassen. Innerhalb eines DMS werden Informationen in ihrer Dokumentenform vorgehalten: Etwa als Word-Datei oder gescanntes Objekt. Damit eignen sich diese Daten für die Veröffentlichung als Web-Inhalt erst nach teilweise aufwändigen Konvertierungen. In einem WCMS besteht ein veröffentlichter Inhalt aus drei wesentlichen Komponenten. Diese Komponenten sind prinzipiell voneinander unabhängig: