Auch der Fiducia bläst der eisige Wind des Wettbewerbs entgegen. Die Fusionen in der Bankenszene sind nicht zuletzt dem wachsenden Kostendruck der Kunden und den ausufernden IT-Kosten geschuldet. Sie fordern von ihrem IT-Dienstleister marktgängige Preise und schlanke Strukturen. Von der Fusion mit der RGB verspricht sich die Fiducia beispielsweise laut Angabe der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ein Einsparpotenzial von 60 Millionen Euro pro Jahr. Wesentliche Effekte erzielt der IT-Dienstleister durch Konsolidierung der internen Ressourcen, was zumeist Stellenabbau bedeutet. Unmittelbar nach den Hochzeitsfeierlichkeiten zwischen Fiducia und RGB veröffentlichte die Gewerkschaftszeitung "Fuvision" den Preis: Demnach sollen mehr als 1000 Stellen abgebaut werden. Die Unternehmensleitung dementierte die Zahl, doch klar ist, dass durch die Konzentration der derzeit noch vier unterschiedlichen Produktivsysteme auf eine einheitliche Lösung im Jahr 2007 einige Positionen im IT-Betrieb überflüssig werden.
Dies wird voraussichtlich auch mit Standortschließungen einhergehen. Mittlerweile unterhält die Fiducia noch zwei Produktionsstandorte, und zwar in München und Karlsruhe. In weiteren Niederlassungen werden Vertriebs-, Beratungs- und Schulungsaufgaben wahrgenommen. "Unsere eigene Wertschöpfungskette steht permanent auf dem Prüfstand. Wenn sich der Eigenbetrieb in einzelnen Bereichen nicht bewährt und rechnet, suchen wir einen Partner, mit dem wir Dienste gemeinsam anbieten", räumt Krings ein. Jüngstes Beispiel ist die Übergabe des Netzbetriebs an einen derzeit noch nicht genannten Provider, der Mitarbeiter und die Verantwortung für die TK-Dienste und Datenleitung übernehmen soll.