Fünf SaaS-Modelle im Überblick

ERP-Lösungen aus der Cloud

23.08.2012
Von Frank Naujoks

eNVenta ERP, Scopevisio & Sage Office Line 365

eNVenta ERP

Die Unternehmenssoftware eNVenta ERP wurde komplett auf Basis der .NET-Architektur von Microsoft entwickelt. Deshalb lag es nahe, das Angebot eNVenta Cloud zu schaffen, welches auf der Windows-Azure-Plattform von Microsoft läuft und von Anwenderfirmen via Internet genutzt werden kann. Der Funktionsumfang reicht von ERP-Kernfunktionen wie Produktionsplanung, Lagerverwaltung und Einkauf über CRM und E-Commerce bis hin zu Projekt-Management, Finanzbuchhaltung und Controlling.

Die Zielgruppe des Angebots sind Unternehmen mit fünf bis 30 Anwendern. Die Preise beginnen bei 69 Euro pro Anwender und Monat. Dazu kommen die Kosten für die Nutzung der Windows-Azure-Infrastruktur, da die Lösung im Microsoft-Rechenzentrum in Dublin betrieben wird. Mit eNVenta Cloud Stahl steht zudem eine Branchenlösung für den Stahlhandel in der Cloud zur Verfügung. Sie bietet den vollen Funktionsumfang der beiden eNVenta-Module Stahl und Biegerei.

Mit eNVenta Cloud Plus bietet Nissen & Velten Unternehmen zusätzlich die Option, individualisierte, maßgeschneiderte Unternehmenslösungen auf der Basis von eNVenta ERP entwickeln zu lassen und aus der Cloud zu beziehen. Zielgruppe sind hier Firmen mit 15 bis 30 Anwendern. Dies wäre dann aber eine gehostete Lösung, deren Konditionen sich aus einem Mietanteil für die Standardsoftware und den Entwicklungskosten für Sonderwünsche zusammensetzen.

Scopevisio

Rein auf das Online-Angebot seiner Software hat sich der Bonner Anbieter Scopevisio fokussiert. Die Lösung besticht durch eine verständliche Benutzerführung und eine ansprechende Benutzeroberfläche. Insbesondere die Funktionen im Bereich Rechnungswesen und Anlagenbuchhaltung sind gut durchdacht und weisen einen hohen Reifegrad auf. Dies entspricht auch den Bedürfnissen der momentan verstärkt adressierten Zielgruppe der Steuerberater und Buchhalter, die Scopevisio als Mehrmandantenlösung einsetzen.

Aktuell beschränkt sich das Angebot auf Rechnungswesen, Anlagenbuchhaltung, Kontaktverwaltung und Projekt-Management. Dank der engen Verzahnung mit der Finanzbuchhaltung und dem Rechnungsprogramm/Faktura ist ein lückenloser Informationsfluss über den gesamten Projektverlauf vom Projektstart bis hin zur Projektabrechnung gewährleistet.

Besonders auffällig ist die sehr gute OCR-Lösung zur Rechnungserfassung, die eine schnelle Weiterverarbeitung ermöglicht. Ebenfalls sehr durchdacht ist die Möglichkeit, zur weiteren Qualifizierung der Kontakte aus der Anwendung heraus Firmen- und Personeninformationen über beispielsweise Bundesanzeiger oder Xing abzurufen und einzubinden. Geplant sind weitere Funktionen, so zum Beispiel eine Lohnbuchhaltung sowie zusätzliche CRM-Merkmale.

Sage Office Line 365

Das SaaS-Angebot von Sage für kleine und mittelständische Unternehmen wird unter dem Namen Office Line 365 vermarktet und bietet wie die fest installierte Office Line Evolution alle gängigen ERP-Funktionen: Von der Warenwirtschaft zur Steuerung des Einkaufs, Lagers und Vertriebs über das Rechnungswesen zur effizienten Abwicklung der Buchhaltung, Bilanzierung und Kostenrechnung bis hin zur Planung sowie Steuerung der Produktion können mit der Cloud-Version der ERP-Lösung alle gängigen Unternehmensabläufe umgesetzt werden. Dabei werden die Daten in hoch gesicherten, deutschen Rechenzentren vorgehalten.

So erlaubt die Office Line mit dem Aufgaben-Center eine Gestaltung individueller Prozessabläufe auf Arbeitsplatzebene. Dadurch werden die täglichen Abläufe erheblich vereinfacht. Anwender können ihr System so anpassen, dass jeder Arbeitsplatz auf relevante Funktionen und Daten zurückgreifen kann: Aufgabenlisten, Bildschirmauskünfte, Erfassungsmasken oder Diagramme stehen ohne Programmieraufwand per drag & drop zur Verfügung.

Office Line 365 von Sage ist seit Frühjahr 2012 erhältlich und richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, die ein neues ERP-System kurzfristig und flexibel einsetzen wollen. Die Grundmodule Warenwirtschaft und Rechnungswesen sind ab 89 Euro monatlich pro Anwender erhältlich. (pg)