ERP-Ansätze zur Web-Integration

20.03.2003
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Ungelöste Probleme: Anwender von Unternehmenssoftware wollen nicht nur ihre interne Systemlandschaft integrieren, sondern zunehmend auch eine Verbindung zu den IT-Umgebungen ihrer Geschäftspartner, Kunden und Lieferanten herstellen. Zwar versprechen die ERP-Spezialisten eine einfache Kopplung von Applikationen über Firmengrenzen hinweg, doch für Experten wie Helmuth Gümbel, Managing Partner beim Beratungshaus Strategy Partners International aus Scuol in der Schweiz, sind viele damit einhergehenden Probleme von den Softwarefirmen noch nicht gelöst worden.

So fragt sich der ERP-Kenner beispielsweise, ob die mit den Integrationsprodukten angepriesenen Schnittstellen auch dann noch einwandfrei funktionieren, wenn eines der angebundenen Systeme auf ein neues Release gebracht wurde. Ungelöst ist seiner Meinung nach auch, wie die Firmen in miteinander vernetzten Business-Systemen für ein einheitliches System-Management sorgen, Performance-Prognosen aufstellen und Failover-Mechanismen einführen können. Zudem mangelt es laut Gümbel an Validierungsfunktionen und Plausibilitätskontrollen bei der Übertragung von Geschäftsinformationen zwischen den Softwaresystemen. XML-Daten lassen sich auf ihre strukturelle Korrektheit hin überprüfen, doch können sie trotzdem falsche Angaben enthalten.

„Wie fängt eine Firma fehlerhafte Datensätze eines Partnerunternehmens ab, wenn darin beispielsweise der Standort von Daimler-Chrysler mit Düsseldorf angegeben wird, obwohl der Konzern bekanntlich in Stuttgart beheimatet ist?“

Baans Portalpartner von SAP übernommen

Unklar ist auch die Portalstrategie des Herstellers: Die Firma hatte einen Kooperationsvertrag mit dem amerikanischen Portalspezialisten „Toptier“ geschlossen, der jedoch kurze Zeit später von SAP gekauft wurde. Über das weitere Vorgehen verhandelt Baan derzeit noch mit den Walldorfern. Prinzipiell, so versichert der Anbieter, lassen sich Baan-Produkte auch in die Portalsysteme von Bea und IBM einbinden. Außerdem arbeiten die Niederländer derzeit an einem neuen ERP-Release (Codename „Gemini“), das vermutlich Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen wird.

Im Unterschied zu SAP, Baan und Peoplesoft, die verschiedene Datenbanksysteme unterstützen, schreibt Oracle für den Betrieb seiner „E-Business Suite 11i“ die hauseigene Technik vor. So läuft die Business-Software nur auf dem „9i Application Server“ und der 9i-Datenbank. Auch Oracle setzt mit „PL/SQL“ auf eine eigene Sprache, um Geschäftslogik zu implementieren. Für die Präsentation der Daten nutzt der Hersteller Java. Anpassungen der Software nimmt der Anwender über das Tool „Oracle Forms“ vor.