Enterprise-Content-Management

Enterprise-Content-Management 2005: Groß gegen klein

13.10.2005
Von Stefan Ueberhorst

Damit bleibt der hiesige ECM-Markt fragmentiert und lässt sich im Wesentlichen in drei Gruppen einteilen: Zu den großen internationalen Anbietern wie IBM, Filenet, EMC/Documentum und Opentext/Ixos gesellt sich ein nach wie vor breites Spektrum deutscher Hersteller, die vor allem vom genannten KMU-Boom profitieren.Namhafte Firmen aus diesem Bereich sind SER,Optimal, Saperion, Ceyonic, Dvelop, Easy, Docuware, Elo, Beta Systems und GFT Solutions.Als dritte Gruppe konzentrieren sich inzwischen Branchengrößen wie Microsoft, Sun, SAP und Oracle zunehmend auf den ECM-Markt.

Doch unabhängig von ihrer Herkunft: Als ein Branchentrend ist bei den meisten Herstellern die Komplettierung des Portfolios zu verzeichnen. Für archivzentrische Anbieter heißt das zum Beispiel, die Systeme um Funktionen wie Postkorb, Aktenverwaltung, Records-Management und Mail-Archivierung zu erweitern. Auch das Thema dynamisches Dokumenten-Management (Versionierung, Check-in/Check-out) wird angegangen. Umgekehrt ergänzen Anbieter aus dem Dokumenten-Management- Umfeld ihre Lösungen um Archivfunktionen.

Solche Erweiterungen werden oft hinzugekauft, weshalb insbesondere viele der großen Hersteller über einen Gemischtwarenladen an eigenen und akquirierten Lösungen verfügen, die aufwändige Integrationsarbeiten erfordern. Auf der Tagesordnung steht ein meist auf Java basierender Umbau der Systemarchitektur sowie die Einführung eines Meta-Repositories, über das die Datenintegration aus den diversen Produktwelten erfolgen soll. Filenet etwa hatte Mühe, seine ursprünglich reine Windows-Orientierung aufzugeben und ist im Hinblick auf Plattformneutralität und Durchgängigkeit der diversen angebotenen Produkte mit seinem vor zwei Jahren auf den Markt gebrachten „P8“-System schon relativ weit fortgeschritten.

Viele dieser Aufgaben stehen Opentext noch bevor. Der Hersteller will die Verschmelzung seiner und der von Ixos kommenden Software über ein als „ECM Services Architecture“ bezeichnetes J2EE-Framework erreichen, auf das die diversen Komponenten nach und nach portiert werden. Am Ende dieses auf Jahre angelegten Umbaus soll eine voll integrierte ECM-Suite stehen.

Besonders IBM sieht sich in Sachen Integration einer Herkules-Aufgabe gegenüber. Der Konzern hat sich unternehmensweite „Information Integration“ auf die Fahnen geschrieben und verfügt dafür sicher über das reichhaltigste Portfolio. Um etwa die diversen hauseigenen Dokumentenspeicher untereinander sowie mit denen von Drittanbietern zu verbinden, setzt IBM auf herstellerneutrale Lösungen wie die im Rahmen des Java Community Process entwickelte Spezifikation JSR 170, die eine Programmier- Schnittstelle für Content-Repositories definiert.

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