Beratergeschichten

Einmal Bielefeld - Johannesburg und zurück

05.06.2010

Ostern verbringt sie im Büro

Zurück in Deutschland läuft sie gleich am zweiten Tag Herbert Vogel über den Weg. Schaper überlegt nicht lange und nimmt das Angebot, als Beraterin bei SVP einzusteigen, an. Die erste große Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten. Bei einem Automobilzulieferer soll SAP in der Lohn- und Gehaltsabrechnung eingeführt werden. Ob sie nicht Teile der Programmierung übernehmen könne? Leicht wird es nicht für sie. Bei den Endanwendern gibt es starke Widerstände gegen das Projekt. Sie wollen den Wechsel zu SAP nicht. Hinzu kommen organisatorische Schwierigkeiten. Mehrfach muss der Produktivstart verschoben werden, weil Steuer- und SV-Daten fehlen oder im neuen System nicht richtig abgebildet sind. Die Bestimmungen beim Kunden sind kompliziert.

Überstunden sowie Einsätze an Feiertagen und Wochenenden sind keine Seltenheit, selbst Ostern sitzt sie im Büro. Sie schafft es, die Endanwender von der Notwendigkeit des Wechsels zu überzeugen, sie gar mitzureißen. "Man muss die Leute dazu bringen, sich auch mal fallenzulassen und entspannt an die Sache ranzugehen." Die Auslandserfahrung von Schaper hat sicher dazu beigetragen, das Projekt erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Wochen der Anspannung sind plötzlich vergessen. Die Stirn glättet sich, die Lachfalten sind wieder tiefer. "Das zeigt, dass es immer eine Chance gibt, Widerstände zu überwinden und die Anwender vom Gegenteil zu überzeugen." Und wenn es mal nicht geht - weil beispielsweise das obere Management nicht mitzieht? "Dann muss man ein Projekt auch mal aufgeben, so schwer es fällt", erklärt Schaper resolut. Ohne den menschlichen Faktor gehe eben nichts im IT-Projektgeschäft.

Der Text über Elke Schaper findet sich in dem Buch "Helden für den Mittelstand", herausgegeben von Herbert Vogel und Dieter Schoon, itelligence AG, 176 Seiten, deutsch- englisch, Axel Dielmann-Verlag KG Frankfurt am Main, ISBN 978-3-86638-145-2.

Bildquelle: Itelligence und Wikipedia, L. Haefner