Einkauf wird zur Querschnittsfunktion

18.06.2001
Von Nicolas Reinecke

Die Einkaufsfunktion kann so etwa sehr früh in die Produktentwicklung eingreifen und über die von ihr gepflegten Lieferantenbeziehung einen Know-how-Transfer in das Unternehmen vorantreiben. Von organisatorischer Seite ist dabei besonders die Lösung der Schnittstellenproblematik wichtig.

Da der Einkauf dank der elektronischen Auftragsabwicklung möglicherweise von operativen Aufgaben entlastet wird, können strategische Aufgaben stärker in den Mittelpunkt rücken. Neue strategische Einkaufsaufgaben sind vor allem die Kontaktpflege zu bestehenden und neuen Lieferanten sowie die Schaffung neuer Marktstrukturen durch aktive Konsolidierung und Fragmentierung.

Der Einkauf hat also die Möglichkeit, mit Hilfe der neuen elektronischen Werkzeuge und des damit verbundenen notwendigen organisatorischen Wandels wesentlich stärker als bisher in strategische Fragestellungen einbezogen und zu einer Querschnittsfunktion mit höchster Relevanz für das Top-Management.

Doch für Höhenflüge ist es noch zu früh: Die Ankündigung von Jack Welch, Vorstandsvorsitzender von General Electric (GE), dass ein Unternehmen wie GE in den nächsten Jahren mehr Einsparpotenzial realisieren wird als die E-Commerce-Unternehmen umsetzen werden, die Partner von GE sind, muss sich allerdings erst noch in der Realität beweisen. Allein durch Automatisierung der Büromaterialbeschaffung wird dies sicher nicht möglich sein.