Softwarekonsolidierung auf den Clients

Einfach mal abschalten

20.05.2005
Von 


Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Doch nicht alle wichtigen Programme können in wirtschaftlich vertretbarem Rahmen auf eine Browser-Umgebung übertragen werden. Um auch nicht-Web-fähige Windows-Programme zu zentralisieren, entschieden sich die Sparkassen-Organisationen für Terminalserver. Der Vorteil für die Anwender ist, dass sich für sie am äußeren Erscheinungsbild dieser Software nichts ändert. Die IT jedoch kann sie auf einem zentralen Server im Rechenzentrum hosten und umgeht so eine lokale Installation. Weiterhin gibt es jedoch Softwarekategorien, die weder Web- noch Terminal-Server-geeignet sind. In diesen Fällen kommt die klassische Softwareverteilung zum Einsatz - hier in Form des Systems Management Server (SMS) von Microsoft.

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Neben der Problematik der Anwendungsverteilung und -bereitstellung nennt Sester noch ein weiteres, vielfach unterschätztes Konsolidierungsproblem: die in jeder Firma vorhandenen, frei zugänglichen Netzwerkordner. "Alle Benutzer laden ihre Dokumente auf solchen Datenhalden ab. Hinterher weiß keiner mehr, wem was gehört, es entstehen Unmengen unverwalteter, toter Daten", berichtet Sester. Bei der Sparkassen-IT in Kehl ist man dem Problem mit Microsofts Sharepoint Portal Server zuleibe gerückt. Mittelfristig sollen damit alle zur Verfügung gestellten Dokumente verwaltetet werden - ein Index und die integrierte Suchmaschine ermöglichen ein leichtes Auffinden. Da die Überführung der unstrukturierten Bestandsdaten viel Aufwand und Zeit erfordert, läuft die Einführung themenbezogen ab. So bot man den Benutzern zum Einstieg in diese Technik zunächst einmal an, Rundschreiben im neuen Portal abzulegen und zu lesen.

Weitere Konsolidierungsmöglichkeiten bietet die Desktop-Standardisierung. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Strategie, die unter Verwendung von bekannten Techniken wie Softwareverteilung auf einfachere Client-Managementstrukturen abzielt. Solche Projekte beginnen in der Regel mit der Ermittlung der Kern-Anwendungen eines Unternehmens. Danach werden Benutzertypen sowie ein darauf zugeschnittenes Desktop-Profil definiert. Typische Auswahlkriterien wären dabei Power-User, Wissensarbeiter, Büroarbeitsplatz oder einfache Dateneingabe. Auf Grundlage der Profile werden nun so genannte Standarddesktops generiert - es handelt sich dabei um Vorlagen für alle PCs im Unternehmen. Über die Verwaltungskonsole können die Administratoren dann per Mausklick die gewünschten Standard-Desktops auf alle Clients ausrollen - quasi als Klone dieser Originale. (uk)

Wolfgang Miedl, freier Journalist in Erding bei München.