Eine Welle von Tablet-PCs rollt auf den Markt zu

26.09.2002
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Sehr früh haben First International Computer (FIC) und Tatung Tablet-PCs vorgestellt. Allerdings mangelt es den Modellen „Thunder“ und „Crystal“ von FIC ebenso wie Tatungs „Tangy“-Geräten „440“ und „830“ noch an Hauptspeicher und Festplatten mit größerer Kapazität. Doch das dürfte im November kein Thema mehr sein. Es lässt sich erkennen, dass 1 GB RAM und mindestens 20 GB fassende Festplatten zur Standardausstattung der ersten Generation von Tablet-PCs gehören werden. Das Crystal-Modell von FIC bietet eine Besonderheit: Es verwendet keinen Intel-, sondern einen „Crusoe“-Prozessor von Transmeta. Dafür hat sich auch Hewlett-Packard entschieden. Dessen Tablet-PC ist in einem ehemaligen Compaq-Labor entwickelt worden und arbeitet mit einer

1-Gigahertz-CPU von Transmeta. Das Gerät wird im kommenden November in der 2000-Dollar-Preisklasse auf den Markt kommen.

Viel Aufmerksamkeit gilt in der Branche der texanischen Firma Motion Computing. Das Startup-Unternehmen ist erst im Mai dieses Jahres von langjährigen Dell-Angestellten wie dem Dell-Online-Gründer Scott Eckert und dem einstigen Notebook-Marketing-Chef David Altounian ins Leben gerufen worden. Ihr für Mitte November angekündigter erster Tablet-PC soll einen mit 12,1 Zoll ungewöhnlich großen Bildschirm erhalten. Neben den üblichen Schnittstellen verfügt es über 1 GB RAM und 60 GB Festplatte. Inklusive Docking-Station soll das Gerät 2000 bis 2500 Dollar kosten.

Damit ist das Anbieterspektrum keineswegs erschöpft. Viewsonic, Toshiba America und NEC haben angekündigt, ebenfalls Modelle der neuen Mobil-PCs auf den Markt bringen zu wollen. Acer hat ein Tablet-PC gebaut, das sich wahlweise mit Stift oder einer nach hinten wegklappbaren Tastatur bedienen lässt.

Der Clou bei Microsofts Vorstellung des Betriebssystems Windows XP Tablet PC Edition am 7. November 2002 dürfte die Zusatzsoftware „Journal“ sein. Betatester haben sie inzwischen ausprobieren können. Der Tablet-Display wird durch Journal zu einem virtuellen linierten oder karierten Notizblock, auf dem man per Stift schreibt oder auch radiert. Microsoft nennt diese Technik „Digital Ink“ (digitale Tinte).

Mit digitaler Tinte schreiben