Eine Smartcard-Lösung vom ASP

30.01.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Insgesamt zahlte die OATS zwischen sechs und sieben Millionen Euro für die Entwicklung und den Aufbau der Umgebung. Nachdem der erste Anlauf unter Leitung des Münchner Gelddruck- und Chipkartenkonzern Giesecke & Devrient im Oktober 2001 gescheitert war, übernahm das Ulmer Softwarehaus Wilken Ende 2001 die Regie.

Erster Anlauf scheiterte

Die Hauptaufgaben lauteten, die vorhandenen Terminals etwa an Skiliften auf die berührungslose Funkkarte umzurüsten, eine den Anforderungen entsprechende Clearing-Software einzuführen sowie Schnittstellen zu den gängigen Branchenlösungen für Hotels herzustellen. Zudem liefert Wilken ein im eigenen Hause vorhandenes Regelwerk samt Benutzer-Schnittstelle, mit dem sich die individuellen Angebotspakete schnüren lassen.

Diese Funktion steht grundsätzlich jedem teilnehmenden Betrieb zur Verfügung. Die OATS möchte allerdings zunächst Erfahrungen mit den von ihr entworfenen Paketen sammeln und schaltet die zusätzlich Möglichkeit erst zur kommenden Sommersaison frei. Dann können beispielsweise Hotels zusammen mit Liftbetreibern oder Badeanstalten eigene Rabattaktionen konzipieren. Das tagesaktuelle Clearing wickelt ein zentraler Server ab.

Anfängliche Überlegungen, die IT-Umgebungen selbst zu betreiben, hat die OATS wegen zu hoher Personalkosten verworfen. „Wir mussten erfahren, das es keine Datenbankexperten gibt, die im südlichen Allgäu arbeiten wollen - zumindest nicht zu unseren Konditionen“, erläutert Hüttenrauch. Nun mietet die Touristikgesellschaft die Software von Wilken im Application-Service-Providing- (ASP-) Modell. Die OATS hat via gesicherte 2-Mbit/s-Standleitung stets Zugriff auf die Daten, so dass sie alle mit den Smartcards ausgelösten Transaktionen statistisch bearbeiten kann. Die erfassten Informationen liefern beispielsweise Aufschluss darüber, welche touristischen Attraktionen besonders beliebt sind. Die personenbezogene Auswertung ist aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich, doch lassen sich Kundengruppen je nach Alter, Geschlecht und anderen anonymisierbaren Merkmalen auswerten.