Duell der ERP-Generationen

24.03.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Das Microsoft-Produkt arbeitet am Windows-Frontend mit zahlreichen Teildialogen, die sich beliebig auf dem Bildschirm verschieben lassen. Mandanten werden wie bei Semiramis über eine Parametrisierung gekennzeichnet und erfordern keine zusätzlichen Datenbankinstanzen. "Axapta hatte nicht die bodenständige Überzeugungskraft wie Proalpha", kommentiert ERP-Experte Schmid.

Beide Produkte unterscheiden sich jedoch auch in der Datenbanktechnik, wobei dieser Aspekt lediglich für den Administrator von Belang ist, nicht jedoch für den ERP-Nutzer an sich. So setzt Proalpha auf der Progress-Datenbank und -Entwicklungsumgebung auf. Axapta dagegen verwendet Datenbanken von Oracle sowie Microsofts SQL Server. Die SQL-Datenbank von Progress hat sich laut Schmid bisher nie als Nachteil erwiesen. Karsten Sontow, Vorstand der Trovarit AG, kennt jedoch einige wenige Kundensituationen, in denen Proalpha wegen der zugrunde liegenden Datenbank aus dem Wettbewerb gefallen war.

Für GPS-Geschäftsführer Schmid hat der Wettbewerb gezeigt, dass die ERP-Systeme für den Mittelstand sich inzwischen nur noch graduell voneinander unterscheiden. Besonderheiten könnten nur wenige bieten. Spezielle Anforderungen wie etwa die EDI-Anbindung an die Systeme der Fahrzeughersteller sowie Funktionen für das Rating gemäß Basel II würden die Hersteller oft über Partnerprodukte realisieren.

Dem kann Sontow nur zustimmen: "Alle vier Systeme können etwa das Gleiche." Die Unterschiede lägen im Detail, so gebe es Projekte, bei denen eine Abbildung wachsender Stücklisten oder die Chargenrückverfolgung wichtig sei. Der Trovarit-Chef betont, dass neben den Funktionen auch die Preise der Lösung und die Zukunftsfähigkeit der Technik eine Rolle spielen.