Zwei Kerne für den Mini

Dual Core Netbooks vorgestellt

02.02.2011
Von Sebastian  Jentsch

Asus gibt den Ton an: Zwei Kerne und Grafikkarte

Entsteht ein spieletaugliches Netbook, wenn eine Nvidia Ion 2 Grafik mit einem Intel Atom-N550-Zweikerner zusammengebracht wird? Einzig Asus scheint diese Frage beantworten zu können, denn nur die Taiwaner bieten drei Modelle mit Grafikkarte an, wobei zwei davon 12.1-Zoller sind. Die Nvidia ION 2 Grafik erlaubt bei allen Modellen das ruckelfreie Abspielen von Full-HD Videos. Das könnten zum Beispiel Flash-HD-Videos via YouTube sein, die per HDMI-Anschluss (alle drei Geräte) an einen Fernseher ausgegeben werden. Dies klappt, weil die Grafikkarte diese Dekodier-Arbeit übernimmt und den Prozessor entlastet.

Was Computerspiele angeht, so sollten die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden. Der Intel Atom ist trotz seiner zwei Kerne deutlich langsamer als aktuelle Notebook-CPUs vom Schlage Core i3/i5 oder AMD Phenom X2/X4. Dadurch werden aktuelle Spiele wie Modern Warfare oder StarCraft II – Wings of Liberty ausgebremst. Zudem ist auch Nvidia Ion 2 von aktuellen Titeln hoffnungslos überfordert, denn die Grafik ist um ein fünffaches langsamer als aktuelle Mittelklasse Grafikkarten aus 700-Euro-Notebooks.
Wer spielen will, der muss auf ältere Games zurückgreifen. Oder auf Online-Rollenspiele (MMORPG) wie World of Warcraft (WoW). Das läuft bei minimalen Einstellungen mit 49 Bildern pro Sekunde. Bei Trackmania Nations Forever sind es 33 Bilder pro Sekunde. Die Sims 3 läuft mit den folgenden drei Netbooks mit 57 (Details niedrig) bzw. 29 Bildern (mittel) flüssig. Half Life 2 - Lost Coast von 2005 spielt sich sogar mit hohen Details flüssig (31 Bilder pro Sekunde).

Foto: Asus

Asus Eee PC 1015PN, Verkauf seit 11/2010, ab 379 Euro
10.1-Zoll WSVGA LED TFT (1024x600) Entspiegelt
Intel Atom N550 2x 1.50GHz
1024MB, 250GB
NVIDIA ION2 (IGP) shared memory
Bluetooth, HDMI
Windows 7 Starter
Li-Ionen-Akku (6 Zellen, 6h Laufzeit), 1.20 kg

Der 1015PN hat Seltenheitswert, den es ist der einzige 10-Zoller mit dedizierter Nvidia Ion 2 Grafikkarte nebst einer akkuschonenden Intel HD Grafik im Prozessor. Letztere benötigt weniger Energie und sorgt daher für längere Akkulaufzeiten von bis zu knapp sieben Stunden. Der Asus Mini ist sein Geld wert, denn neben guten Eingabegeräten hat er auch ein helles und entspiegeltes Display. Echte Nachteile hat der Mini nicht, sofern von den kleinen Lautsprechern keine hohe Qualität erwartet wird.

Foto: Asus

Asus Lamborghini VX6, Verkauf seit 11/2010, ab 606 Euro
12.1-Zoll WXGA LED TFT (1366x768) Spiegelnd
Intel Atom D525 2x 1.80GHz
2048MB, 250GB
NVIDIA ION 2 (IGP) 512MB
Bluetooth 3.0, HDMI
Windows 7 Home Premium
Li-Ionen-Akku (6 Zellen, 5600mAh, 5h Laufzeit), 1.50kg

Der VX6 im Lamborghini-Design ist neben dem 1215N das stärkste Atom-Netbook, denn der hier verwendete Atom D525 taktet mit 2x 1.80GHz. Damit ist er etwas schneller als der N550 mit 2x 1.50GHz. Mit dem Nvidia-Optimus Grafik-Umschalter, wird automatisch zwischen der sparsamen Intel HD und Nvidia Ion geschalten. Neben einem sehr leisen und kühlen Betrieb, hat der 12.1-Zoller eine sehr gute Tastatur und zwei USB 3.0 Anschlüsse. Ein Highlight ist zudem die HD Ready Auflösung (1366 x 768 Pixel). Die Laufzeit erreicht knapp fünf Stunden, die kürzeste unter den hier genannten Netbooks. Von Nachteil ist das rutschige Touchpad.

Foto: Asus

Asus Eee PC 1215N, Verkauf seit 10/2010, ab 490 Euro
12.1-Zoll WXGA LED TFT (1366x768) Spiegelnd
Intel Atom D525 2x 1.80GHz
2048MB, 250GB
NVIDIA ION2 (IGP) shared memory
Bluetooth, HDMI
Windows 7 Home Premium
Li-Ionen-Akku (6 Zellen, 5200mAh, 6h Laufzeit), 1.45kg

Wem 10-Zoll zu klein sind oder wer 1366 x 768 Pixel Auflösung haben möchte, für den ist der Eee PC 1215N das passende Netbook. Es ist leise, wird nicht sehr warm und hat große Tasten. Zu den Nachteilen zählt leider wiederum das Display. Wegen seiner spiegelnden Eigenschaft und der geringen Helligkeit eignet es sich nicht fürs Sonnenlicht.