IT-Excellence Award 2009

Drees & Sommer hat die zufriedensten Anwender

26.06.2009
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Viele Firmen nahmen wiederholt teil

Foto: Joachim Wendler

Von den 66 Teilnehmern dieses Jahres beteiligten sich 18 bereits 2007. Wiederholer aus 2008 waren 21. Acht Unternehmen haben die Untersuchung in allen drei Jahren mitgemacht. Für Helmut Krcmar, Professor an der TUM und Mitinitiator der Umfrage, ergeben sich aus einer wiederholten Teilnahme besonders wertvolle Informationen: "Zum ersten Mal erlauben uns die Daten nun Längsschnittvergleiche über drei Jahre. Dabei stellte sich heraus, dass die Umfrage bei den Mehrfachteilnehmern eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Sie setzt Energie frei für gezielte Verbesserungen, die sich aus der Analyse der Umfrageergebnisse ergeben."

Das bestätigt auch Peter Meyerhans, IT-Leiter des Preisträgers Drees & Sommer, der sich im vergangenen Jahr noch mit Platz drei zufrieden geben musste: "Als ich damals die Bühne verließ, habe ich mir gesagt: Das geht noch besser." Danach habe er mit seiner IT-Abteilung gezielt die Schwächen bearbeitet, die durch die Umfrage ans Licht gekommen waren. Dazu zählten die Ausbildung, die Ausstattung mit Peripheriegeräten und die Kommunikation bei Langzeitprojekten. Der Erfolg gibt ihm Recht: Seine Durchschnittsnote verbesserte sich von 2,13 auf 1,7.

Für die Wirtschaftsinformatikerin Uta Hahn von, die als Vertreterin von BGM die Umfrage verantwortete, ist die Zufriedenheit mit der Unternehmens-IT vor allem eine Frage des Bauchgefühls: "Wir haben bewusst die sehr allgemeine Frage nach der Zufriedenheit mit der IT an den Anfang gestellt, ohne zuvor nach Kriterien oder Differenzierungen zu fragen." Ohne diese Zufriedenheit gehe in der IT wenig, so war der einhellige Tenor aller Diskussionsbeiträge auf der Festveranstaltung, zu der sich 150 Gäste ins Münchner "The Charles Hotel" eingefunden hatten.

Blogs und Wikis spielen keine Rolle

Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Umfrage gehört die ernüchternde Bilanz hinsichtlich des Einsatzes von Collaboration-Tools in den Unternehmen. Zwar kennt die Mehrheit der Befragten Blogs, Wikis oder RSS-Feeds; damit gearbeitet hat indes so gut wie niemand. Entsprechend negativ fällt die Beurteilung dieser Werkzeuge aus, mit denen in manchen Unternehmen eigentlich die Mitarbeiterkommunikation verbessert werden soll.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter schwankt über die verschiedenen Auswahlkriterien. So beispielsweise hinsichtlich der Stellung im Unternehmen: Manager auf der oberen Führungsebene gaben der IT insgesamt die Durchschnittsnote 2,66. Das mittlere Management ist tendenziell unzufriedener (Note 2,70). Mitarbeiter ohne Führungsaufgaben beklagen sich dagegen weniger (Note 2,53). Bestnoten erhält die IT jedoch aus dem Vorstand oder der Geschäftsführung (Note 2,38). Das könnte man damit begründen, dass hier der Sinn mitunter komplexer Change-Prozesse in der IT am besten verstanden wird. Vielleicht liege es aber auch daran, so BGM-Frau Hahn, dass der Service umso besser sei, je höher man in der Unternehmenshierarchie gehe.

In Bezug auf das Mitarbeiteralter erhält die IT die besten Noten von den ganz Jungen (unter 20 Jahren); sie beurteilten ihre Zufriedenheit durchschnittlich mit (2,32). Das liegt wohl an deren Affinität zu moderner Informations- und Kommunikationstechnik. Im "Mittelalter" nimmt die Unzufriedenheit mit der IT deutlich zu, während sie im Lebensabschnitt ab 51 Jahren wieder nachlässt; hier spielt möglicherweise eine gewisse Altersmilde eine positive Rolle.