Die Zukunft des System-Managements

16.05.2006
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Spät, nicht zu spät

Es wird noch einige Zeit vergehen, bis die Anbieter die neuen Anforderungen vollständig in ihre Lösungen umgesetzt haben. Michael Santifaller, Chef der Santix AG aus Unterschleißheim bei München, eines auf Beratung über und Implementierung von Management-Tools spezialisierten Unternehmens, bescheinigt BMC, "sehr weit" zu sein. IBM hingegen habe zu lange den Erfolg von Tivoli genossen. Immerhin: Im Frühsommer will Big Blue ein Bundle neuer Produkte auf den Markt bringen. Die Anbieter sind nicht unbedingt zu spät dran. Laut Forrester Research haben nur 15 Prozent der großen Firmen mindestens fünf Itil-Prozesse implementiert. Laut Gartner sind es 30 Prozent.

Neben der Service-Orientierung müssen sich die Anbieter auf neue Anforderungen einstellen. CA-Manager Lauer stellt fest: "Die IT wird immer weniger statisch." Anwender arbeiten beispielsweise mit mobilen Computern verschiedenen Typs. "Das ist für das System-Management eine Herausforderung, weil sich die Anzahl, die Lokation und die Berechtigungen der Rechner jederzeit ändern können. Daher muss man die Ressourcen flexibler planen." Hinzu kommt, dass neue Techniken wie VoIP ebenfalls bisher unbekannte Anforderungen an Verfügbarkeit und Bandbreite stellen.

Schließlich sind da noch die bis vor wenigen Jahren unbekannten Web-Services, die jetzt in den Unternehmen eingerichtet werden. Mit ihnen lassen sich Service-orientierte Architekturen (SOAs) aufbauen. "Eine SOA erhöht das Risiko der Ausfallzeiten", merkt HP-Manager Haberstroh an; denn in ihr werden viele kleine Anwendungen zusammengeführt. "Dann kommt wieder System-Management ins Spiel. Wer nicht von Anfang an das Management einer SOA ernst nimmt, wird scheitern."