XP-Nachfolger ist besser als sein Ruf

Die häufigsten Irrtümer zu Windows Vista

04.06.2008
Von Michael Pietroforte

Vista rechnet sich nicht

Für die Frage, ob sich ein Umstieg auf Vista lohnt, ist entscheidend, ob einige der Neuerungen die Produktivität der Systemverwaltung und Mitarbeiter erhöht. Da dies je nach Umgebung variiert, bleibt den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als sich die Verbesserungen im Detail anzusehen. Ein erster Anlaufpunkt bieten die entsprechenden Artikel in der Wikipedia, da hier ein Großteil der Neuerungen verhältnismäßig objektiv dargestellt wurde. Nützlich ist auch ein neues Dokument von Microsoft, das Windows XP SP3 mit Windows Vista SP1 genau vergleicht.

Ein Kostensparer für die Systemverwaltung ist sicher die neue Imaging-Technlogie, die das Klonen einer Installation auf beliebige Hardware ermöglicht. Administratoren, die bislang auf die unbeaufsichtigte Installation von Windows setzten, verstehen dieses Feature häufig nicht. Um die neue Möglichkeiten auszuloten, empfiehlt es sich, die Master-Images in einer virtuellen Umgebung, beispielsweise mit VMware Workstation, zu erzeugen. Dabei wird man schnell feststellen, dass sich mit einer Virtualisierungs-Software die Erstellung und Wartung von Images dank Snapshot-Technik und Cloning sehr viel Zeit sparen lässt.

Die überarbeitete Ereignisanzeige unterstützt die Systemverwaltung bei der Fehlersuche besser als dies unter XP der Fall war.
Die überarbeitete Ereignisanzeige unterstützt die Systemverwaltung bei der Fehlersuche besser als dies unter XP der Fall war.

Ferner sollte man versuchen, bei der Verteilung der Images soweit wie möglich auf Scripting-Techniken zu verzichten. Das heißt, im Master-Image sind alle Anwendungen zu integrieren und soweit zu konfigurieren, dass ein Eingriff während der Installation weitgehend überflüssig ist. Unter günstigen Bedingungen kann man komplett auf Softwareverteilung verzichten, so dass der Helpdesk bei Problemen einen PC kurzerhand neu klonen kann, anstatt sich auf eine langwierige Fehlersuche einzulassen.

Die etwa 500 neuen Richtlinien bieten zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten und können die Systemverwaltung entlasten. Microsoft hat alle Gruppenrichtlinien in einer Excel-Tabelle zusammenfasst. Um sich die Richtlinien anzeigen zu lassen, die nur Vista bietet, kann man die Tabelle nach der "Requirements"-Spalte sortieren.

Die neue Ereignisprotokollierung mit ihren zahlreichen neuen Ereignistypen sowie der neuen Ereignisanzeige inklusive Filter können den Administratoren im Problemfall ebenfalls helfen. Das Zusammenführen der Ereignisse von mehreren Computern ("Event-Forwarding") bietet nicht nur neue Möglichkeiten, die Sicherheit zu verbessern, sondern ist vor allem dann nützlich, wenn ein bestimmter Fehler nur auf einzelnen Computer auftaucht. Anhand der Gemeinsamkeiten dieser Rechner erkennt man dann meist schnell, was der der Verursacher des Problems ist.