Die CeBIT - eine Messe der Visionen

03.02.2005

Heinrichs: Ich sehe eigentlich nur Chancen, denn wir sind noch immer eine Nation, die in der Entwicklung von Basistechnologien gut ist - auch im Kommunikationsbereich. Aber wir haben es selten geschafft, anschließend mit Hochdruck entsprechende Produkte auf den Markt zu bringen und zu verkaufen. Hier ist die Risikobereitschaft von Leuten, die ein Startup führen könnten, zu gering. Zudem ist es bei uns schwer, Investitionskapital zu finden. Letzeres habe ich selbst erfahren, als ich vier Jahre lang für Cisco im Bereich Akquisition und Investment gearbeitet habe. Wir haben uns genügend deutsche Technologiefirmen angesehen und auch in Deutschland investiert, aber in vielen Fällen fehlte das Investitionskapital von anderer Seite. Aber ich sehe einen positiven Trend, denn im letzten Jahr ist wieder mehr Risikokapital nach Deutschland geflossen.

CW: Cisco betont mittlerweile stark den Servicegedanken. Wollen Sie mit Consulting neue Umsatzfelder erschließen?

Heinrichs: Nein, wir bieten mit unserer Internet Business Solution Group (IBSG) unbezahlte Analysen bei Kunden an, um beispielsweise den Optimierungsbedarf im Netz zu eruieren.

CW: Unbezahlt, also nicht wie bei anderen IT-Playern, die Consulting als eigenes Profit-Center betrachten?

Heinrichs: Ja, die IBSG-Kollegen beraten Großkunden und sind im Projektgeschäft unterstützend tätig. Natürlich gibt es aber auch das Geschäft des direkten Service, wo wir Advanced Services maßgeblich mit unseren Partnern verkaufen. Hierzu gehören etwa Sicherheits- oder Fehleranalysen, für die wir eigene Tools erstellt haben, die wir den Partnern zur Verfügung stellen.