Deutsche Unternehmen machen mobil

05.02.2004
Von Katharina Friedmann

"Wir wollten die IT-Mobilität und sind mit dem Ergebnis zufrieden, resümiert Thaden. Es gebe zwar noch einige Schwachstellen, so sei etwa die Online-Recherche bei der Fahrzeugprüfung in der Kfz-Werkstatt derzeit schwer möglich. Dennoch würde er heute im Großen und Ganzen genauso verfahren.

Im Rückblick warnt Thaden allerdings davor, das Thema IT-Mobilität zu stark unter dem Hardwareaspekt zu betrachten. "Alle reden nur von Geräten", so Thaden. Aufwand und Kosten für Implementierung und Administration hingegen fänden häufig zu wenig Beachtung und seien zunächst auch im eigenen Haus stark unterschätzt worden. Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Aspekt ist nach Erfahrung des CIO das Change-Management: Hierbei gelte es, die betrieblichen Gremien frühzeitig einzubinden und "aus allen Betroffenen Beteiligte zu machen.

Mobile-CRM in der Konsumgüterindustrie

"Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen - das Lebensmittelunternehmen Unilever Bestfoods Deutschland (UBFD) hat sich diese Erkenntnis zu Herzen genommen und seine Vertriebsmannschaft in knapp zehn Monaten "mobilisiert. Dadurch hat sich deren Effizienz deutlich gesteigert.

Mit der Übernahme von Bestfoods im Herbst 2000 stand Unilever vor der Aufgabe, aus den beiden Vertriebsmannschaften der Union Deutsche Lebensmittelwerke und der Bestfoods Deutschland eine schlagkräftige Einheit unter dem Dach der neuen UBFD zu formen. Die bis dahin eingesetzte Customer-Relationship-Management-(CRM-)Lösung wurde den künftigen Anforderungen nicht mehr gerecht und musste daher abgelöst werden.

Um den administrativen Aufwand und damit die Effizienz des hauseigenen Vertriebs sowie die Zufriedenheit ihrer Kunden beziehungsweise Partner zu erhöhen, startete die UBFD im Januar 2003 das Projekt "Rio" (Retail Information Operation). Ziel war es, die (Re)aktionsfähigkeit der Vertriebsmannschaft durch aktuelle Informationen und höhere Preistransparenz am Point of Sales (POS) zu beschleunigen. Zudem galt es, die qualitative Outlet-Leistung im Vergleich zum jeweiligen Potenzial und die Effizienz der Verkaufsaktivitäten durch ein strukturiertes Feedback-Management zu verbessern. Der Kunde selbst sollte nicht länger "weitergereicht" werden und in Informationssackgassen landen, sondern zu jeder Zeit an jedem Ort dieselbe Auskunft bekommen.