Deutsche Unternehmen machen mobil

05.02.2004
Von Katharina Friedmann
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Angesichts der Notwendigkeit, alle Optimierungs- und Einsparungsmöglichkeiten zu nutzen, spielt die IT-basierende Mobilität in der deutschen Firmenlandschaft eine immer größere Rolle. Die Anwendungsszenarien sind so vielseitig wie die Probleme.

Ganz unter sich waren die rund 90 IT-Verantwortlichen, die sich kürzlich zu der Tagung "Mobile Case Study" in Frankfurt am Main einfanden. Als Informationsplattform rund um das Thema IT-basierende Mobilität bot die Veranstaltung ausschließlich Anwenderunternehmen Raum, über ihre Erfahrungen bei der Umsetzung mobiler IT-Projekte zu berichten.

Mobile IT-Anwendungen ermöglichen zeitnahes und ortsunabhängiges (Re)agieren.  Foto: DB AG
Mobile IT-Anwendungen ermöglichen zeitnahes und ortsunabhängiges (Re)agieren.  Foto: DB AG

"Mobilität ist der einzige IT-Trend mit Bestand", brachte Gunnar Thaden, CIO bei der TÜV Nord Gruppe (TNG), die Brisanz des auf der Anwenderkonferenz behandelten Rahmenthemas auf den Punkt. Für den Technischen Überwachungsverein mit seinen gut 200 Standorten und einer Vielzahl unterschiedlicher Fachbereiche - von der Abfallwirtschaft bis hin zur Zuverlässigkeitsanalyse - hat Mobilität und deren IT-Unterstützung mittlerweile strategische Bedeutung. So werden heute beim TÜV Nord mit rund 70 Prozent der insgesamt 4000 Windows-2000-/XP-Clients überwiegend Notebooks eingesetzt. Jeder TNG-Sachverständige arbeitet mit Laptop und Mobiltelefon, erfasst seine Daten offline in SAP CRM und gleicht einmal täglich Daten ab. Zugriff auf das Firmennetz erhalten die Mitarbeiter des technischen Dienstleistungsunternehmens über ein mittels Microsoft-Techniken gesichertes Virtual Private Network (VPN).

Voraussetzung für die Schaffung einer funktionsfähigen und effizienten mobilen System- und Anwendungsinfrastruktur war für TNG-CIO Thaden die Homogenisierung der heterogenen vereinseigenen IT. Letztere war aufgrund einer großen Fusion sowie der unterschiedlichen Aufgabenfelder in den einzelnen Gesellschaften stark von Individualentwicklungen geprägt und wurde in den vergangenen Jahren konsequent auf Basis von Microsoft- (Windows 2000) und SAP-Software standardisiert. "Ich kämpfe für die Homogenität, nicht etwa für Microsoft, stellte der IT-Chef klar.

PDAs und Smartphones sind tabu

So kommt heute auch im Bereich der mobilen TNG-Anwendungen ausschließlich Standardsoftware (Microsoft Outlook beziehungsweise SAP CRM, SAP Mobile Engine und SAP Time & Travel) zum Zug. Die mobile Hardware wiederum beschränkt sich auf Notebooks (stellenweise ergänzt durch Tablet PCs) und schließt den Einsatz "exotischer Gerätespezies wie Personal Digital Assistants (PDAs) oder Smartphones kategorisch aus.