Der Markt für Server-Systeme

Der Markt für Server-Systeme 2005: Die Branchenriesen müssen kämpfen

13.10.2005
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Blade-Server verändern die IT

In technischer Hinsicht treiben den Server-Markt mehrere parallel laufende Trends. Das macht verlässliche Prognosen schwierig. Einig sind sich die großen Marktforscher darin, dass Blade-Server die IT-Infrastruktur in den Unternehmen verändern werden. Nach einer Studie des US-amerikanischen Markforschungsunternehmens IDC soll der westeuropäische Markt für Blade-Server bis zum Jahr 2009 auf 565 000 Geräte wachsen. Jeder vierte verkaufte Server in dieser Region fiele dann in diese Kategorie. Gemäß der Prognose könnten die Hersteller 2009 Umsätze in Höhe von 1,74 Milliarden Euro erzielen. Das entspräche einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 40 Prozent.

Für Gartner-Mann Butler heißt der entscheidende Trend in den nächsten Jahren Virtualisierung. Eine ganze Reihe neuer Softwareprodukte trügen zu dieser Entwicklung bei, darunter „VM Ware“ von EMC, Microsofts „Virtual Server“ oder die Open-Source-Entwicklung „Xen“. Nach Butlers Erwartung wird sich der Absatz solcher Programme in den nächsten drei Jahren verfünffachen - mit gravierenden Auswirkungen auf den Server- Markt: Mit Hilfe von Virtualisierungssoftware könnten Kunden die Auslastung ihrer Systeme erheblich steigern. Dies führe dazu, dass die Server-Hersteller weltweit pro Jahr fünf Milliarden Dollar weniger Umsatz machten. Rund acht Prozent des gesamten Server-Marktes gingen ihnen dadurch verloren.

Last, but not least werden auch Open-Source-Plattformen den Server-Markt verändern. Für viele Unix-Anwender entwickle sich Linux zu einer natürlichen Migrationsplattform, beobachtet der Gartner-Experte. Hersteller wie HP und IBM positionieren das quelloffene System in diesem Sinne. Zwar böten die klassischen Unix-Derivate wie HP-UX oder AIX gegenüber Linux derzeit noch Vorzüge, etwa in Sachen Skalierung oder der Anzahl verfügbarer Anwendungen. Bis zum Jahr 2010 jedoch könnte Linux den Vorsprung weitgehend eingeholt haben. Ähnliches gelte auch für Windows- Plattformen.