Data Center im Wandel

Der lange Weg zur Private Cloud

26.09.2012
Von 
Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Aufbau einer Private Cloud ist eine Herausforderung

Allerdings ist auch beim Aufbau einer privaten Cloud Vorsicht angesagt: "Auch wenn etliche Anbieter von IT-Systemen und Netzwerkprodukten das Gegenteil behaupten, ist der Aufbau einer privaten Cloud-Computing-Umgebung alles andere als trivial", sagt Khaled Chaar, Mitglied der Geschäftsführung von Pironet NDH, einem Service Provider in Köln. "Nach unseren Erfahrungen sind speziell kleinere und mittelständische Unternehmen damit überfordert, ihre vorhandene IT-Infrastruktur eigenhändigauf Cloud Computing umzustellen." Der Grund: "Der Aufbau von Private-Cloud-Computing-Umgebungen erfordert ein hohes Maß an technischem Sachverstand und kostet die hauseigene IT-Abteilung Zeit und Geld. Alle drei Faktoren sind vor allem in mittelständischen Firmen nur in begrenztem Maße vorhanden", so Chaar weiter.

Laut IDC durchläuft jede Unternehmens-IT vier Phasen, bis sie in der Lage ist, eine Private Cloud einzurichten und zu betreiben. Die Mehrzahl der Anwender befand sich 2011 noch in der Konsolidierungsphase, nur fünf Prozent waren bereit für eine Private Cloud.
Laut IDC durchläuft jede Unternehmens-IT vier Phasen, bis sie in der Lage ist, eine Private Cloud einzurichten und zu betreiben. Die Mehrzahl der Anwender befand sich 2011 noch in der Konsolidierungsphase, nur fünf Prozent waren bereit für eine Private Cloud.
Foto: IDC

Der Fachmann warnt zudem vor übersteigerten Erwartungen in Bezug auf die Sicherheit einer Private Cloud: "Dass diese sicherer ist als eine Public-Computing-Umgebung, die ein professioneller Service Provider betreibt, ist fraglich.“Anbieter von Cloud-Computing-Diensten verfügten in der Regel über hochsichere Rechenzentren, die zudem gemäß Sicherheitsstandards wie ISO 27001 oder EuroCloud Star Audit SaaS zertifiziert seien. Ganz zu schweigen von Ausfallrechenzentren und Disaster-Recovery-Funktionen, die eine interne Unternehmens-IT oft nicht bieten könne.