Der IT-Nachwuchs tickt anders

30.04.2002
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Kritischer fiel dagegen das Fazit von Anja Quattor, Geschäftsführerin der Dekra-Akademie in Stuttgart, aus: „Können denn Alt und Jung Projekte diskutieren, wenn sie noch nicht mal einen Kaffee zusammen trinken?“ Sie glaubt, dass die Jungen nicht bereit seien, die Erfahrungen der Alten zu schätzen, und umgekehrt, dass viele Alte meinten, sich als Erzieher aufspielen zu müssen. Nach wie vor gebe es zu vielen Themen zu unterschiedliche Auffassungen, etwa wenn es um Arbeitstempo und -zeit gehe. Die Unternehmen müssten begreifen, dass ältere Arbeitskräfte nicht weniger, sondern andere Fähigkeiten besäßen als jüngere.

CSC-Ploenzke-Manager Jürgen Fuchs findet es ganz in Ordnung, wenn der Nachwuchs es schafft, sich vom klassischen Karrierebegriff endlich zu lösen. Für ihn bedeutet die herkömmliche Karriere: Menschen unter sich zu haben, in den Genuss von Statussymbolen und Titeln zu kommen und Personalverantwortung zu tragen. Der Mathematiker und Philosph sieht darin den „den Aufstieg zur Inkompetenz“. Seine neue Defintion lautet: „Man ist gefragt, wird um Rat angegangen, wird informiert, hat Spielraum und genießt Vertauen. Ziel müsse sein, Kompetenz und Ansehen zu entwickeln, man sollte nicht wegen des Ranges, sondern wegen der Persönlichkeit geschätzt sein.

Der Kongress

Eine Premiere erlebten die Besucher des Kongresses „Management meets new generation.“ Wohl zum ersten Mal in Deutschland fand eine Dialogveranstaltung zwischen Personalverantwortlichen und jungen Menschen zwi-schen 20 und 30 Jahren im Rahmen eines Kongresses statt, in dem auf der einen Seite die Wünsche der Nachwuchsgeneration zur Sprache kamen, auf der anderen Seite Unternehmen über Personalentwicklungskonzepte referierten. Die rund 60 Jugendlichen zwischen 20 und 30 Jahren mussten sich mit Hilfe eines Fragebo-gens für den Kongress qualifizieren. Sie sollten einen interessanten Lebenslauf vorweisen, also neben Beruf oder Ausbildung sich noch anderweitig, etwa in sozialen Projekten engagieren. Neben den klassischen Vorträgen gab es Workshops, in denen zum Teil intensiv diskutiert wurde. Den symbolträchtigen äußeren Rahmen bildete eine Lokhalle, eine wie es ein Teilnehmer formulierte „ einer „Kathedrale der alten Industriekultur“. Zusätzlich wurde am Abend noch ein Generationendinner orga-nisiert.Organisatoren waren das Synergie Network gemeinsam mit der Dekra Akademie, Siemens und Continental.