Der Datenbankmarkt

Der Datenbankmarkt: Neue Wertung - neuer Spitzenreiter

27.09.2006

Weniger Wachstum in Deutschland

Trotz der Konkurrenz aus dem Open-Source-Lager - erstmals hat Gartner Dataquest alle Open-Source-Anbieter zusammengefasst und mit einem Marktanteil von 0,7 Prozent ausgewiesen - befinden sich die Hersteller kommerzieller Datenbank-Management-Systeme auf Wachstumskurs. Oracle zum Beispiel ist der Meinung, dass das eigene Wachstum auf Kosten der Konkurrenz stattfindet: "Wir wachsen schneller als der Datenbankmarkt, da wir Marktanteile von unseren Mitbewerbern gewinnen", wird Oracle-CEO Lawrence Ellison in einer Pressemeldung zum Jahresbericht des Unternehmens zitiert. Im Geschäftsjahr 2006, das am 31. Mai endete, konnte der Anbieter im Bereich "Database & Middleware" weltweit ein Wachstum von neun Prozent erzielen. Schaut man genauer hin, liegen die Zahlen zumindest für die Region Emea (Europe, Middle East, Africa) jedoch unter dem Unternehmensdurchschnitt: Das Wachstum findet vor allem auf dem amerikanischen Markt statt, der Jahresbericht weist für Emea nur ein Prozent Umsatzzuwachs bei Datenbanken und Middleware aus, wechselkursbereinigt sind es fünf Prozent.

Notwendige Reife

Doch auch andere Datenbankhersteller können auf wachsende Umsätze verweisen. So zum Beispiel Microsoft: Laut Gartner Dataquest liegen die Redmonder mit 18,5 Prozent auf Platz drei, was den Marktanteil in Deutschland angeht. Das entspricht einem Umsatzwachstum von fast 21 Millionen Dollar. Allerdings betrachten die Marktforscher nur die Umsätze, nicht die installierte Basis. Diese dürfte wegen der vergleichsweise günstigen Preise für den SQL Server und die angebotenen Produkt-Bundles bei Microsoft deutlich höher liegen, als es der Marktanteil nach Umsatz widerspiegelt. Immerhin meldeten die Redmonder für das am 31. März zu Ende gegangene vierte Quartal des Geschäftsjahrs einen Umsatzzuwachs beim SQL Server von über 30 Prozent. Auch der Anbieter Sybase, mit 2,2 Prozent Marktanteil auf Platz fünf, hat aktuell für das zweite Quartal einen Umsatzzuwachs bei Datenbanklizenzen von über 30 Prozent gemeldet.

Microsoft profitiert nicht zuletzt davon, dass verschiedene Marktbeobachter dem SQL Server seit einiger Zeit die notwendige Reife bescheinigen, um im Rechenzentrum und überhaupt in großen Datenbank-Infrastrukturen eingesetzt zu werden. O’Neill sieht ein anderes Hindernis: "Viel schwerer wiegt mittlerweile die Frage der Systemverwaltung. Microsoft mangelt es hier an der Interoperatibilität zu Lösungen anderer Hersteller."