Der Datenbankmarkt

Der Datenbankmarkt: Neue Wertung - neuer Spitzenreiter

27.09.2006

Allenthalben Umsatzzuwachs

Für das Jahr 2004 konnte IBM noch einen kleinen Vorsprung für sich reklamieren: Nach der aktuellen Berechnungsart von Gartner Dataquest kam Big Blue 2004 auf einen Marktanteil von 33,8 Prozent, gefolgt von Oracle mit 33,3 Prozent. Damit haben zwar beide Anbieter leicht Marktanteile verloren, jedoch konnten sie gleichzeitig bei den Umsätzen deutlich wachsen. Im Vergleich zum Vorjahr kamen 2005 bei IBM rund fünf Millionen Dollar mehr in die Kassen, Oracle konnte sich über einen Zuwachs von 23 Millionen Dollar freuen.

Oracle profitiert jedoch nicht nur von seiner breiten installierten Basis, sondern auch von einem generellen Trend: "Immer mehr Unternehmen ziehen Anwendungen von den Mainframes auf Midrange-Maschinen um", erläutert Rüdiger Spies, Executive Advisor beim Marktforschungsunternehmen Experton Group. "Dazu kommt, dass viele SAP-Anwender Orcale-Datenbanken einsetzen. Hier erhöhen sich die Benutzerzahlen ständig."

Mit dieser Einschätzung steht Spies nicht alleine da: "Im Mainframe-Bereich gibt es kaum Neulizenzen bei den Datenbanken", beschreibt Peter O’Neill, Principal Analyst bei Forrester Research, das Problem von IBM. "Hier werden eigentlich nur bestehende Lizenzen erweitert. Das ist zwar ein gutes Geschäft, aber das Wachstum findet heute im Midrange-Segment statt." Hier seien jedoch auch die Open-Source-Datenbanken stark, vor allem bei in Anwendungen eingebetteten Datenbanksystemen. Oracle sitzt hier aus Sicht des Forrester-Analysten zwischen zwei Stühlen: Zum einen treibe die Ellison-Company mit dem deutlichen Bekenntnis zu Linux zwar den Open-Source-Markt voran, zum anderen stellen im Commodity-Bereich die Open-Source-Datenbanken eine Konkurrenz für Oracle dar. "Nach meiner Einschätzung testet Orcale den Markt und will wissen, wie das Unternehmen als Open-Source-Anbieter akzeptiert wird", meint O’Neill.