IDC-Studie: Managing Mobile Enterprises

Der Byod-Hype ebbt ab

13.12.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

CW-Kommentar: ByoD oder SyoM?

Karin Quack, COMPUTERWOCHE-Redakteurin
Karin Quack, COMPUTERWOCHE-Redakteurin

Das ist doch mal eine gute Nachricht für die gestressten CIOs: Wie das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC in einer aktuellen Studie herausgefunden hat, sind die Business-Entscheider gar nicht mehr so scharf darauf, eigene Endgeräte beruflich zu nutzen. Lieber ist es ihnen, wenn die Unternehmens-IT ihnen die angesagtesten Devices zur Verfügung stellt - womöglich aber mit der Option auf deren private Nutzung.

Die IT sollte also die Augen und Ohren offenhalten, um herauszufinden, welche Anforderungen die Anwender tatsächlich an die Devices stellen, um ihnen eine sowohl vernünftige als auch emotional ansprechende Auswahl offerieren zu können. Der letztgenannte Aspekt wird häufig unterbewertet, so der Damovo-Geschäftsführer und ehemalige Gartner-Deutschland-Chef Carl Mühlner bei der Vorstellung der IDC-Studie. Gerade in Sachen Enduser-Devices hat er damit sicher Recht.

Wenn ihr dieses Kunstück gelingt, muss sich die IT nicht mehr (meist vergeblich) abmühen, alle möglichen Endgerätevariationen zu integrieren, und kann trotzdem fast alle User zufriedenstellen. Die meisten bevorzugen sowieso einen von den zwei marktführenden Anbietern.

Mal ganz emotionslos betrachtet, ist ByoD aus Sicht des Anwenders doch vor allem SyoM, also "Spend your own Money", wie Oliver Bendig, Vice President beim Softwareanbieter Matrix 42, es formuliert. Der passionierte MacBook-Anwender will seinen privaten Laptop auch beruflich nicht missen; dafür übernimmt er gern die Anschaffungskosten.

Dummerweise bedeutet solche Investitionsbereitschaft auf der Anwenderseite aber keine Ersparnis für das Unternehmen. Denn die Anschaffungskosten machen ja nur einen Bruchteil der Gesamtkosten aus. Und die verhalten sich umgekehrt proportional zum Grad der Standardisierung. Ein tragfähiger Kompromiss ist deshalb die günstigste Lösung - pekuniär, emotional und überhaupt.

Karin Quack