IDC-Studie: Managing Mobile Enterprises

Der Byod-Hype ebbt ab

13.12.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Nur ein Mittel zum Zweck

In zwei Jahren wollen weniger Business-Entscheider als heute ihre Privatgeräte dienstliche nutzen.
In zwei Jahren wollen weniger Business-Entscheider als heute ihre Privatgeräte dienstliche nutzen.
Foto: IDC

Von den Business-Entscheidern bringt derzeit etwa jeder vierte ein eigenes Endgerät mit ins Unternehmen, um es dienstlich zu nutzen. Offenbar wollen einige der Befragten das in zwei Jahren aber nicht mehr tun. Die Frage nach der für 2014 erwarteten ByoD-Quote ergab einen Durchschnittswert - über alle Gerätetypen betrachtet - von nur noch 20 Prozent.

Wie die IDC-Analystin Jennifer Waldeck erläutert, ist die beginnende Byod-Müdigkeit ein Indiz für die zunehmende Reife der IT-Bereiche in Sachen Mobility. In dem Maße, wie die Informationstechnik eine geeignete Infrastruktur bereitstelle und die Bedürfnisse der Anwender einbeziehe, sinke der Bedarf für die berufliche Nutzung privater Endgeräte. Allmählich setze sich die Erkenntnis durch, dass Byod nur ein "Mittel zum Zweck" darstelle.

Was User wollen

Dieser Zweck besteht offenbar darin, den IT-Verwantwortlichen klarzumachen, was die Anwender wirklich brauchen. Und das Ziel ist erreicht, wenn die IT ihren internen Kunden Devices anbietet, mit denen sie sich ihre Arbeit tatsächlich erleichtern.

Die Rückkehr zu einer überschauberen und zentral gemanagten Engeräteauswahl wird den Einsatz der mobilen Devices wohl deutlich ausweiten. Denn laut IDC ist der Zugriff auf Business-Applikationen den Anwendern unternehmenseigener Gerate weit häufiger gestattet als den Nutzern privater Tablets oder Smartphones (in 58 gegenüber 33 Prozent der Unternehmen).

Unabhängig vom Gerät

Foto: violetkaipa - Shutterstock.com

Auch eine eingeschränkte Vielfalt der Endgeräte macht es notwendig, die meist für standardisierte Plattformen entwickelten Unternehmensapplikationen anzupassen. Also werden die Unternehmen künftig immer häufiger plattformunabhängige Anwendungen nachfragen. Tatsächlich gaben 61 beziehungsweise 56 Prozent der Befragten an, sie interessierten sich für virtualisierte Anwendungen und/oder Web-Applikatonen.

Auch das Management der Clients wird zunehmend komplexer. Fast alle befragten Unternehmen wollen über kurz oder lang ein Mobile Device Management (MDM) einführen. Etwa ein Viertel der an der Studie beteiligten Unternehmen betreibt schon heute einen hausinternen App-Store, der von der IT freigegebene Anwendungen anbietet.

Geld spielt beim Thema Mobile offenbar keine große Rolle. Durchschnittlich 70 Prozent der Befragten hat vor, in den kommenden 24 Monaten die finanziellen Aufwendungen dafür zu erhöhen.