Dell spielt Jojo mit dem Wettbewerb

03.09.2003
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Die HP-Aktie brach an der Börse um rund zehn Prozent ein.

Sollte der Preiskampf im Markt wie zuletzt fortgesetzt werden, öffnet dies den traditionellen IT-Konzernen aber auch neue Perspektiven: Wenn PCs in ausreichender Qualität an jeder Straßenecke zu bekommen sind, können sie sich ohne Gesichtsverlust aus diesem Markt zurückziehen. Nicht nur Kunden, sondern auch Mitarbeiter, Handelspartner und Finanzmärkte würden dafür Verständnis zeigen. Gerade letzteren wäre ein derartiger Schritt vor einem oder zwei Jahren trotz der Branchenkrise nur schwer zu verkaufen gewesen.

"Fundamental nicht wettbewerbsfähig"

Allerdings müsste sich HP dann wieder die Frage gefallen lassen, wieso Compaq im Jahr 2001 überhaupt übernommen wurde. "In den letzten zwei Jahren haben unsere Wettbewerber rund zehn Milliarden Dollar für Restrukturierungen und Fusionen abgeschrieben," sagt Dells Europa-Chef Paul Bell. "Das zeigt, dass sie fundamental nicht wettbewerbsfähig waren." Der Fiorina-Konzern und seine Chefin stecken in einer klassischen Zwickmühle: Den Preiskrieg gegen Dell zu gewinnen, ist gegenwärtig immer noch aussichtslos - eine neue Diskussion um den Sinn der Mega-Fusion kann sich Fiorina aber erst recht nicht leisten.